Der DKG '23 in Frankfurt am Main
Unter dem Motto “Planetary Futures” öffnete die größte wissenschaftliche Konferenz für Geographie im deutschsprachigen Raum vom 20. bis 23. September 2023 an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main ihre Türen.
Pandemie, Klimawandel und Biodiversitätsverlust. Hitze, Dürre, Flut. Globale Ungleichheit und Wohnungsnot, Künstliche Intelligenz, Gentechnologie und Krieg. Das Leben auf der Erde wird transformiert, bedroht und auf die Probe gestellt. „Über Leben in kritischen Zeiten“ lautete daher auch bewusst mehrdeutig der Untertitel der Tagung, auf der fast 2500 Wissenschaftler*innen in über 400 Fachsitzungen, Keynotes und Podiumsdiskussionen aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren und Lösungsvorschläge für drängende gesellschaftliche Themen diskutierten.
„Eine Besonderheit und Stärke der Geographie liegt in der Verbindung von natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Perspektiven und Methoden“, sagt Professorin Ute Wardenga, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Geographie. Angesichts der gesellschaftlichen Bedrohung der natürlichen Grundlagen menschlichen Zusammenlebens, ist die Geographie mit ihrem Fokus auf das Mensch-Umwelt-System ganz besonders geeignet, um sich wissenschaftlich mit den großen Herausforderungen der Zukunft zu beschäftigen. „Im strengen Wortsinn sind kritische Zeiten entscheidende Zeiten“, erklären Professor Marc Boeckler und Professor Robert Pütz, zusammen mit Dr. Till Straube die Organisatoren des 62. Deutschen Kongress für Geographie, „wir erinnern damit aber auch an die besondere Tradition Frankfurts als Ort kritischer Theorie und kritischer Forschung“. Mit dem Motto „Planetary Futures“ formuliert die Deutsche Gesellschaft für Geographie ihre Agenda. Wenn das Erdsystem durch anthropogene Eingriffe in Gefahr geraten ist, kann Erdsystemwissenschaft nur an der Schnittstelle zu gesellschaftswissenschaftlichen Perspektiven erfolgreich Lösungsansätze entwickeln. Drei Tage kritische Diskussionen rund um die gesellschaftliche Zukunft des Planeten – dazu hatten die Deutsche Gesellschaft für Geographie und die Institute für Humangeographie sowie Physische Geographie der Goethe-Universität nach Frankfurt eingeladen.