Kneipenabend im Bahnhofsviertel
Am Donnerstag Abend verlässt der DKG '23 den Campus und geht in die Stadt. Zum informellen Netzwerkabend finden wir uns im südöstlichen Teil des Frankfurter Bahnhofsviertel rund um die zentrale Corner Münchener Straße/Elbestraße zusammen, wo vom „Rotlicht, Drogen und Gewalt“-Klischee schon lange nichts mehr zu spüren ist. Hier haben wir zwei Locations exklusiv reserviert:
- In der Terminusklause wird ab 18 Uhr diskutiert, von 20 Uhr bis 22 Uhr lädt hier das Leipziger Institut für Länderkunde zur “IfL Happy Hour” ein.
- Ab 21 Uhr wird im Tokonoma getanzt. Hier findet auch die STANDORT-Party des DVAG statt, die zu einer festen Größe des DKG geworden ist.
Das Abendessen wird individuell organisiert. Rund um Kaiserstraße und Münchener Straße reicht das Angebot von preiswertem Streetfood bis zum „Weinsinn“ mit Michelin-Stern. Einige Restaurants und Kneipen haben wir in der Karte kurz beschrieben.
Achtung: Irgendwo im Bahnhofsviertel einen Ort zum Essen zu finden, ist nicht schwer. Wer aber verlässlich einen Sitzplatz in einem der unten genannten Restaurants will, sollte unbedingt vorher reservieren! Und auf große Gruppen ist man im Bahnhofsviertel mit wenigen Ausnahmen eher nicht eingerichtet.
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TerminusklauseNette Kneipe. Gemütliche Atmosphäre. Günstiges Bier. Günstiges Essen. Die Terminusklause galt schon lange als einer der kultigsten Orte im Bahnhofsviertel. Der unlängst erfolgte Umzug von der Moselstraße in einen ehemaligen "Hipster-Schuppen" in der Münchner Straße war ein Beitrag zur De-Gentrifizierung des Bahnhofsviertels, so der ehemalige Frankfurter Fraktionsvorsitzender von DIE PARTEI laut Journal Frankfurt. Am Donnerstag, 21. September 2023, treffen sich hier die Teilnehmer*innen des DKG '23 zum geselligen Austausch – von 20 Uhr bis 22 Uhr lädt das Institut für Länderkunde zur "IfL Happy Hour" ein.
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TokonomaIn der traditionellen japanischen Architektur bezeichnet Tokonoma eine kleine, mit Reisstrohmatten ausgelegte Wandnische, in der die Schätze des Hauses ausgestellt werden. In Frankfurt ist das Tokonoma ein puristisch gehaltener, zentral gelegener Club. Am Donnerstag, 21. September 2023, steigt hier ab 21 Uhr die STANDORT-Party. Der DVAG lädt alle Teilnehmer*innen des DKG '23 zum Tanz ein.
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AberBedingt barrierefrei (2-3 Stufen); Tische auch im Freien
Das „Aber“ und die zugehörige Weinbar „Frank W“ gleich nebenan zeichnen sich durch eine angenehm ruhige Lounge-Atmosphäre aus und haben auch Sitzgelegenheiten an der Straße. Kulinarisch begibt man sich auf eine Tapas-Reise durch die europäische Küche mit Hang zum Mediterranen: gebratene Garnelen auf Artischocken-Salat (€19,-), gegrillter Weinbergpfirsich mit Portweinzwiebeln, Salbei und Ziegenkäse (€15,) oder warmes Tomatenbrot mit Olivenöl (€6) sind dafür Beispiele. Die vielseitige Weinbegleitung lässt jedenfalls nichts zu wünschen übrig! -
Alims FischimbissBarrierefrei; Tische auch im Freien
„Fischimbiss“ – der Name ist Programm. Hier kann man im einfachen Kiosk-Style auf Bierbänken eine Fülle unterschiedlicher Fischgerichte genießen. Nichts Abgehobenes, Verkünsteltes oder Schickes und deutlich einfacher als im schräg gegenüber liegenden „Hamsilos“ – ein Down-to-Earth-Erlebnis jenseits der hippen Lounges, die in den letzten zehn Jahren im Bahnhofsviertel zunehmend Fuß gefasst haben. In „Alims Fischimbiss“ geht es wirklich ausschließlich um den Fisch: es gibt Sardellen, Lachs, Barsch und Dorade, aber auch Meeresfrüchte wie Calamari-Ringe und Garnelen. Ein Hauptgericht kostet zwischen €16 und €23, die Getränke sind alle alkoholfrei. -
BabamBedingt barrierefrei (2-3 Stufen); Tische auch im Freien
Im „Babam“ bekommt man die Klassiker der traditionellen persischen Küche: eine breite Auswahl an Vorspeisen und typische Fleischgerichte wie Kubideh (Lammhack), Ghorme Sabsi (Lamm in Kräutern mit Bohnen) oder Sereshk Polo ba Morgh (geschmorte Hähnchenkeule mit Basmatireis), aber auch zwei vegetarische Hauptspeisen. Die Preise liegen zwischen €15 und €25 für ein Hauptgericht. -
Bar ShukaBedingt barrierefrei (2-3 Stufen/rollstuhlgerechter Eingang auf der Rückseite); Sitzgelegenheiten im Freien und bei schönem Wetter auch auf der Dachterrasse
In der „Bar Shuka“ erwartet die Besucher*innen arabisch-israelische Fusion-Küche, „Tel Aviv Spirit“ ist das Motto: international und modern interpretiert. Das künstlerisch-kreative Ambiente verbindet auf angenehme Art Minimalismus mit Detailverliebtheit. Neben einer Vielzahl an vegetarischen und veganen Speisen mit Auberginencreme, Hummus, Tabouleh, Falafel, gebackenen Kartoffeln oder gegrilltem Blumenkohl gibt es auch Gerichte mit Hähnchen, Fisch und Hackfleisch in einer breiten Preisspanne von €10 bis €25. Die Bar Shuka bietet zusätzlich zu europäischen auch eine Auswahl libanesischer Weine an. -
Hamsilos & SchenckBedingt barrierefrei (2-3 Stufen); Tische auch im Freien
„Hamsilos & Schenck“ ging aus einem Frankfurter Traditionsgeschäft für Feinkost hervor und entwickelte sich in den letzten 15 Jahren schrittweise zu einem Fischlokal. Dem Innenraum merkt man seine Vergangenheit als Ladengeschäft mit Fischtheke noch an, die Küche aber ist ausgezeichnet und deutlich anspruchsvoller als beim schräg gegenüber liegenden „Alim’s Fischimbiss“. Der neue, von der türkischen Schwarzmeerküste stammende Eigentümer legt den Schwerpunkt auf mediterrane und türkische Zubereitungen wie z.B. den „Seeteufel nach Istanbuler Art“ (€26), Heilbuttfilet mit Salzkartoffeln (€19) oder „Scampi nach Art des Hauses“. -
Jambo BarBedingt barrierefrei (2-3 Stufen); Sitzplätze auch im Freien
In der „Jambo-Bar“ kommen Gin-Liebhaber*innen voll auf ihre Kosten und können aus über 60 verschiedenen Marken auswählen. Aber natürlich gibt es auch andere Cocktails und Getränke, jedoch nichts zu Essen. Hinter der Theke reihen sich die unzähligen Flaschen in Regalen bis unter die Decke und sorgen für echtes Bar-Feeling, im relativ großen Außenbereich kann man entspannt sitzen und das Leben an der zentralen Kreuzung – Münchener Str./Elbestr. – des neuen, aufgewerteten Bahnhofsviertels beobachten. Die Klassiker wie „Gin Basil Smash“ erfreuen sich ähnlicher Beliebtheit wie die hauseigenen Longdrink-Kreationen wie z.B. „Jambo Matunda“ (Bombay Gin mit Blueberry, Honig, Zitrone und Lime), Preise um €10-15. -
Main NizzaBarrierefrei; Tische auch auf einem Balkon im Freien
Atmosphärisch lässt man im „Main Nizza“ das turbulente Bahnhofsviertel hinter sich und begibt sich an eine Stelle des Mainufers, die wegen des milden Mikroklimas und der mediterranen Bepflanzung schon im 19. Jh. das „Nizza-Ufer“ genannt wurde. Wer Glück hat und noch einen Sitzplatz auf der Terrasse bekommt, hat einen schönen Blick über die Grünanlagen am Mainufer und den Fluss hinüber zur Sachenhäuser Seite. In Stil und Preisen gehört das Main Nizza zur „gehobenen Gastronomie“. Die Bouillabaisse, die eigentlich mehr als eine Vorspeise ist, kostet beispielsweise €15, Hauptgerichte wie Tagliatelle mit Pfifferlingen, Lammfilet oder Kalbstafelspitz liegen zwischen €20 und €30. -
Montana (Pizzeria)Bedingt barrierefrei (2-3 Stufen); Sitzplätze auch im Freien
Das „Montana“ ist die Pizzeria im Bahnhofsviertel. Schrill und ein wenig angelehnt an den American Diner-Style – gelber Steinofen im Smiley-Look – wird die Pizza hier nach neapolitanischer Art zubereitet und bleibt nur 60 Sekunden im 450° heißen Ofen. Es gibt sowohl einige der Pizza-Klassiker wie auch eigene Kreationen (z.B. Pizza „Montana“ mit Sahne, Gorgonzola, Walnüssen, Birne und Rosmarin) und sogar drei vegane Pizzen. Die Preise liegen um die €12. -
PlankBedingt barrierefrei (2-3 Stufen); Sitzplätze auch im Freien
Das „Plank“, benannt nach dem Toningenieur und Produzenten Conny Plank, war eine der ersten Bars im Bahnhofsviertel, in denen um das Jahr 2010 der Aufwertungsprozess unübersehbar wurde. Es lebt vom Namen seines berühmten Gründers – Ata Macis, DJ und Miteigentümer des legendären Clubs „Robert Johnson“ – sowie von der Tatsache, dass es schnell zum Anziehungspunkt der Kunst- und Kulturszene rund um Studierende der Kunsthochschule Städel wurde. Das Plank ist in erster Linie ein Treffpunkt, zu essen gibt es hier nichts und das Getränkeangebot ist zwar gut, aber überschaubar. -
Saravanaa BhavanBedingt barrierefrei (2-3 Stufen); Sitzplätze nur in Innenräumen
Das Saravanaa Bhavan ist ein ausschließlich vegetarisches indisches Restaurant mit Spezialitäten sowohl aus Nord- wie auch aus Südindien und einer kaum überschaubar umfangreichen Speisekarte. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Dosa-Gerichte (eine Art Pfannkuchen, gefüllt mit Kartoffeln oder Gemüse; €10), eine große Auswahl an Thalis und Currys (€7-15) und sogar eine paar Hauptspeisen aus dem Wok. Die Atmosphäre ist locker und entspannt, die Restauranträume sind modern und trotzdem gemütlich eingerichtet. -
WannaweiBedingt barrierefrei (2-3 Stufen); Sitzplätze auch im Freien
Das „Wannawei“ bietet Thai-Küche, z.T. zum eigenen Kombinieren der Hauptzutaten und damit auch vegetarischen Optionen. Neben einer Vielzahl an Thai Currys (z.B. Massaman Nua mit geschmortem Rindfleisch, Kartoffeln, Gemüse, Kokosmilch, Erdnüssen und Jasminreis; €14), gibt es eine breite Auswahl an Reisgerichten aus dem Wok (€12-15) oder klassisches Pad Thai mit gebratenen Reisnudeln, Tofu und Gemüse (€12-15). Die Atmosphäre ist locker und entspannt, das Interieur urban und modern. -
YaldyBedingt barrierefrei (2-3 Stufen); wenige Stehplätze auch im Freien
Das „Yaldy“ ist eine Kombination aus Restaurant und Bar, die es mittlerweile zu einer gewissen Bekanntheit gebracht hat und z.B. vom Callwey Verlag zu den interessantesten Bars in Deutschland gezählt wird. Das Interieur ist nüchtern-einfach und zeitlos. Kulinarisch setzt das Yaldy auf saisonale Gerichte mit möglichst nachhaltig produzierten Zutaten der gehobenen Preisklasse (€20-35) sowie auf modern interpretierte Tapas (zwischen €11-19). Bekannt ist es für seine Auswahl an Cocktails und Longdrinks zu den üblichen Preisen um €15. -
Yok-YokBedingt barrierefrei (2-3 Stufen); nur sehr wenige, improvisierte Plätze im Innenraum
Das Yok-Yok („Gibt es nicht gibt’s nicht!“) war ein Kiosk („Trinkhalle“, „Wasserhäuschen“) in der Münchener Straße, der mit Wühltischen für türkische Musik begann und im Lauf von 25 Jahren zu einer Frankfurter Institution wurde, welcher erst jüngst der Status als „überregionale Marke mit Wiedererkennungswert“ gerichtlich bescheinigt wurde. Außer einer unüberschaubaren Auswahl an (preiswerten) Biersorten und einer bei schönem Wetter ebenso unüberschaubaren Menschtraube auf der Straße gab es hier eigentlich nichts. Mal abgesehen vom unverwechselbaren Charme von Vater Nazim Alemdar, der nicht nur diesen Kiosk eröffnet hat, sondern mit beeindruckender Energie immer wieder neue soziale und kulturpolitische Projekte anstößt. Und natürlich seinem Sohn Alper Alemdar, der mit offensichtlicher „street credibility“ Geschichten aus dem deutsch-türkischen Jugendmilieu in migrantisch geprägten Stadtvierteln erzählen kann. Zum August wurde der Mietvertrag in der Münchener Str. nicht mehr verlängert, ob es gelingt, die Atmosphäre des alten Yok-Yok an den neuen Standort „Am Hauptbahnhof 6“ mitzunehmen, kann man jetzt selbst beurteilen! -
Yok-Yok EdenBarrierefrei; ausschließlich im Freien
Das „Yok-Yok Eden“, eine Kooperation mit dem etablierten Yok-Yok in der Münchener Straße, brachte Leben auf den einzigen nennenswerten Grünstreifen im Frankfurter Bahnhofsviertel. Mit Barwagen, Tischen und Stühlen unter hohen Bäumen kann man hier einen Abend in einem für das Bahnhofsviertel ganz untypischen Umfeld ‚im Grünen‘ ausklingen lassen. An der Bar bekommt man Yok-Yok Biere, Wein, Longdrinks und Shots, aber kein Essen. Wer etwas Besonderes ausprobieren möchte, wählt eine der hauseigenen Cocktail-Kreationen wie „Persian“ (mit Chai dry auf Vodkabasis, Kardamom, Safransirup und Safranzuckerwatte on top; €10) oder „Watermelon Cucumber Sour“ (auch auf Vodkabasis; €9).
Das Bahnhofsviertel
„Das Bahnhofsviertel“ gibt es nicht. Denn so klein dieser Stadtteil mit nur 4.000 Einwohnern auch ist – schon bei einem kurzen Spaziergang durch die vier W-O-Achsen Niddastraße, Taunusstraße, Kaiserstraße und Münchener Straße merkt man, dass jeder Versuch einer Charakterisierung bereits einen Block weiter nicht mehr zutreffend ist. Urbane Entwicklungsprozesse, die auch viele andere deutsche Großstädten prägten, sind in diesem gründerzeitlichen Viertel auf engstem Raum nebeneinander anzutreffen: Innerstädtischer Niedergang nach dem zweiten Weltkrieg und Aufwertungsprozesse in den letzten beiden Jahrzehnten, Prägung durch die bundesdeutsche Migrationsgeschichte seit den 1970er Jahren, heftige Auseinandersetzungen um Vertreibung oder Duldung des Rotlichtmilieus sowie einschneidende Richtungswandel der städtischen Drogenpolitik in den 1990er Jahren („Frankfurter Weg“) bedeuteten auch eine ständige Konkurrenz um den urbanen Raum, welche bis heute überall zu spüren ist. „Frankfurt’s Rough Red Light District Becomes Cool“ titelte die New York Times bereits 2016 um dann im Text festzustellen, dass es rund um den Hauptbahnhof dennoch für viele Frankfurter*innen weiterhin „a bit too “real”“ sei. Doch in jüngster Zeit ist es nicht zuletzt eben diese Realität, die das Viertel für Besucher*innen interessant macht, für deren touristischen Blick urbane Diversität und ‚Devianz‘ eine „Inszenierung in situ“ (Grube/Welz) ist.