Anwendung qualitativer Methoden in Forschung sozialräumlicher Differenzierungsprozesse: Ein Versuch transkultureller Anpassung auf Peking, China

Vortrag
Sitzungstermin
Mittwoch (20. September 2023), 14:30–16:00
Sitzungsraum
HZ 5
Autor*innen
Bingzhu Qi (Karlsruher Institut für Technologie)
Kurz­be­schreib­ung
Die qualitative Differenzierungsforschung sind immer mit kulturellen Bedingungen stark verbunden, deswegen brauchen sie immer Anpassung der Methoden für die Forschung der globale Kontext. Dieser Vortrag hat mit einem Beispiel in Peking, um die Herausforderung und Möglichkeit der methodischen Anpassung zu diskutieren.

Abstract

Die Forschungsmethoden der sozialräumlichen Differenzierung sind überwiegend quantitative Methoden, inklusive gängiger Methoden wie z. B. Faktorielle Ökologie, ID (index of dissimilarity). Jedoch sind nicht alle relevanten Faktoren wie z. B. die Faktoren der Kultur und politischen Maßnahmen quantifizierbar. Dafür braucht es qualitative Forschungsmethoden, um der Einfluss solcher Faktoren zu verstehen.

Für die qualitativen Forschungen der sozialräumlichen Differenzierung in unterschiedlichen kulturellen Kontext muss die Adaption beachtet werden, weil die Methoden der empirischen Sozialforschung nur in der Theorie gleich sind. Für die lokale Bedingungen sind sie unterschiedlich. So sind Narrative immer das Resultat von Selektions- und Deutungsprozessen, beide werden im kommunikativen Prozess des Interviews nochmals gefiltert. Narrative sind somit immer kulturgebunden, d.h. die Kulturen haben sehr verschiedene Erzähltraditionen. Deswegen ist für die Empire eine Anpassung der Methoden nötig. Dies betrifft die Rahmenbedingungen des Erzählens, die Form des Verknüpfens von Gedanken und vieles mehr, weil die linguistischen Bedingungen wie Sprachcodes, Betonung usw. und auch die kulturellen Prägungen wie Geschichte, Wertsystem usw. in eine interkulturelle Forschung unterschiedlich sind.

Deswegen muss die qualitative Differenzierungsforschung an die Bedingungen des Forschungsort angepasst werden, sowohl in der Datenerhebung als auch in der Auswertung. Hier diskutiere ich die Herausforderungen einer wohnräumlichen Differenzierungsforschung in Peking, China, als Beispiel einer solchen Methodenanpassung. Die soziale Differenzierung der Wohnungsgebiete in chinesischen Städten hat sich im Kontext der Markttransformation und der raschen Urbanisierung in den letzten Jahren verstärkt. Durch die schnelle ökonomische und soziale Entwicklung Chinas hat sich die Gesamtkultur der Gesellschaft verändert, die zum Teil noch von der traditionellen Kultur geprägt ist, aber auch neuartige kulturelle Phänomene hervorgebracht hat, die zu den Einflüssen der sozialen Differenzierung gehören.

In dieser Forschung wurden Kultur angepassten narrativen Interviews durchgeführt, um die Bedingungen des möglichen Wohnorts zu erfragen. Der rekonstruktive Methode wird angewandt, um zu verstehen, wie sie ihre Entscheidungen bei der Wahl eines Wohnorts treffen und darüber hinaus, wie die lokale Kultur als Einflussfaktor der sozialen Differenzierung zusätzlich zu den allgemeinen ökonomischen Bedingungen ihren Entscheidungsprozess beeinflusst. Mit dieser Forschung möchte ich erzählen, welcher Bedingungen man beachten soll und wie eine Forschung entworfen wird, wenn man eine qualitative Methoden der sozialen Differenzierungsforschung in eine globale Kontext anpassen möchte.