Co-Design-Prozesse zur Unterstützung von Wissensbeständen und Entscheidungen im Kontext der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 16:30–18:00
Sitzungsraum
HZ 12
Autor*innen
Kerstin Krellenberg (Universität Wien)
Yvonne Franz (Universität Wien)
Kurz­be­schreib­ung
Im Kontext des Klimawandels ermöglichen Urban Living Lab-basierte Prozessansätze die Identifikation von „need-based“ Fragestellungen zu Klimawandeleffekten. Die Entwicklung politisch-planerischer Maßnahmen kann damit unterschiedliche Bedürfnisse und Verständ¬nisse für potentielle Vulnerabilitäten integrieren.

Abstract

Zahlreiche Städte nehmen im Angesicht des Klimawandels eine Vorreiterrolle ein, indem sie mit vielfältigen (Projektions‑)Berechnungen, Indizes und experimentellen Maßnahmen versuchen, Entscheidungsgrundlagen für mittel- und langfristige Klimaanpassungsmaßnahmen zu schaffen: Hitzeentwicklungskartierung, Vulnerabilitätsindizes, kühle Straßen, Energieraumpläne etc. seien hier als illustrierende Beispiele angeführt.

Vor diesem Hintergrund stellt sich allerdings die Frage, ob diese Maßnahmen in ihrem Entstehungs-prozess ausreichen, um lokal/kontext-spezifische Anpassungsmaßnahmen gezielt und effektiv zu planen und umzusetzen. Ein Urban Living Lab Ansatz bietet sich hier nicht nur an, sondern erscheint auch erforderlich zu sein, um der Notwendigkeit der Identifikation von „need-based“ Fragestellungen zu Klimawandeleffekten wie beispielsweise Extrem¬wet¬ter¬er¬eignissen Sorge zu tragen. Wissen über kontextspezifische urbane Vulnerabilitäten muss aus einer Multi-Akteurs-Perspektive heraus identifiziert und bewertet werden.

Dieser Beitrag stellt daher ein ko-kreatives Prozesskonzept vor, das für einen gegenseitigen Wissensaustausch und Lernprozess zu unterschiedlichen Themenstellungen des Klimawandels angewandt werden kann. Ziel ist es, eine evidenz-basierte Wissensbasis für treffsichere und effektive Politiken und Prakti¬ken (Anpassungsmaßnahmen) im Kontext des Klimawandels zu schaffen. Das Potential dieses Urban Living Lab-basierten Ansatzes liegt darin, co-designed Fragestellungen und wissensbasierte Umsetzungsimpulse ko-produktiv umzusetzen.

Zentrale Entwicklungsschritte eines anwendungsorientierten transdisziplinären Entscheidungsfindungsprozesses werden präzisiert: a) die Erhebung, Kontextualisierung und Einbettung urbaner Vulnerabilität, b) die Ableitung realweltlicher Fragestellungen in einem Co-Design-Prozess sowie c) die Bewertung von Anpassungsmaßnahmen in einem Co-Produktions-Prozess, für eine effektive und Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen. Damit sollen auch Limitationen eines transdisziplinären Vorhabens kritisch reflektiert werden, um die Umsetzungs- und Wirkmächtigkeit zu diskutieren und ko-kreativ weiterzuentwickeln.