Das Netzwerk Naturwissen als Ort der Ko-produktiven Zusammenarbeit und des Wissenstransfers zur Stärkung der Resilienz gegenüber der globalen Umweltkrisen
Abstract
Soziale Infrastrukturen auf lokaler Ebene spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung von Transformationsprozessen. Ein Beispiel für eine transdisziplinäre Zusammenarbeit ist das “Netzwerk Naturwissen” des Museums für Naturkunde Berlin.
LINK:https://www.museumfuernaturkunde.berlin/de/wissenschaft/netzwerk-naturwissen
Das Netzwerk fördert den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit zwischen Partnern aus Berlin und Brandenburg. Ziel ist die Erarbeitung translokaler Lösungen für die globale Artenkrise vor dem Hintergrund einer multiperspektivischen Betrachtungsweise von Naturkonzeptionen und dem damit einhergehenden Wissensbegriff. Hierfür werden Aushandlungs- und Begegnungsorte geschaffen, um lokal angepasste Lösungen für globale Umweltprobleme zu entwickeln. Die Prämisse des Netzwerks Naturwissen ist, dass das “Erproben” neuer Möglichkeiten der transdisziplinären Zusammenarbeit und des Wissenstransfers Impulsgeber für innovative Lösungsstrategien sein kann. Das Netzwerk erforscht die Prozessualität und Verbreitung innovativer Ideen durch partizipative Kartierungen.
Die Artenkrise erfordert multiperspektivische Kooperationen, um die komplexen sozialen und ökologischen Wechselwirkungen adäquat zu beschreiben und zu bewältigen. Eine erfolgreiche Bewältigung erfordert Zusammenarbeit und transdisziplinären Dialog zwischen Akteuren aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Es ist wichtig, die Erfahrungen, Einsichten und Expertisen verschiedener Partner*innen zu nutzen, auch jenseits der engeren akademischen Wissenschaftsgrenzen.
Der “Atlas Naturwissen” ist ein verbindendes Element eines Wissensnetzwerks, das durch partizipative kognitive Kartierung und multimedialer Visualisierung explorative Antworten auf gemeinsame Fragen ermöglicht. Er zeigt, wie Naturwissen durch kulturelle Konzepte und Ideen konstruiert wird und schafft ein umfassendes Bild des Wissens zum Thema Aussterben für Fachleute und die breite Öffentlichkeit. Das Netzwerk Naturwissen und der Entstehungsprozess des Atlas Naturwissen sind Beispiele für ko-produktives Arbeiten und multiperspektivischen Wissenstransfer, die zur Stärkung der Resilienz gegenüber Umweltkrisen beitragen. Hierbei wird deutlich, dass die transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen unerlässlich ist, um die Herausforderungen der Artenkrise erfolgreich zu meistern.
Folgende Fragen werden adressiert:
a) Welche Bedeutung haben lokal angepasste Lösungen für die Bewältigung globaler Umweltprobleme?
b) Wie kann das “Erproben” von neuen Möglichkeiten der transdisziplinären Zusammenarbeit und des Wissenstransfers Impulsgeber für innovative Lösungsstrategien sein?
c) Wie kann durch partizipative Kartierungen multiperspektivisches Naturwissen und die Prozessualität von Ausbreitungsmustern sozialer Innovation erforscht werden