Der Wandel in der Gastronomie und Impulse für die Innenstadtentwicklung
Abstract
Während der Struktur- und Formatwandel im deutschen Einzelhandel in der Wissenschaft aber auch in der Öffentlichkeit seit Jahrzehnten große Beachtung erfährt, wurden vergleichbare Entwicklungen in der Gastronomie bislang relativ wenig beachtet. Das gilt auch für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Stadtplanung, die die Gastronomiebranche häufig nicht als Aufgabenfeld angesehen haben. Dies scheint sich in Folge der COVID-19-Pandemie verändert zu haben. Die massiven und kurzfristigen Auswirkungen auf die Gastronomie führten dazu, dass die Lokalpolitik vielerorts das Thema Gastronomie für sich entdeckte und Wirtschaftsförderungen sowie Stadtverwaltungen schnell Maßnahmen zur Förderung einer Branche im Krisenmodus entwickeln und umsetzen mussten. Das relativ geringe Interesse, das der Gastronomie lange Zeit entgegengebracht wurde, steht einer großen Bedeutung der Gastronomie für das Image und die Attraktivität von Städten gegenüber. Insbesondere in Zeiten, in denen der stationäre Einzelhandel an Bedeutung für die Entscheidung zum Besuch einer Stadt oder eines Quartiers an Bedeutung verliert, steigt die diesbezügliche relative Bedeutung der Gastronomie. Gaststätten und insbesondere Außengastronomie kann die - im Zusammenhang mit der Attraktivität von Innenstädten viel beschworene – Aufenthaltsqualität steigern. Der Beitrag diskutiert die aktuellen Entwicklungen in der Gastronomie und die Handlungsmöglichkeiten zur Förderung und Steuerung der Gastronomie seitens der Kommunen.