Die Perspektiven junger Menschen auf die Umsetzung der Sustainable Development Goals im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung: Implikationen und Einflüsse

Vortrag
Sitzungstermin
Mittwoch (20. September 2023), 16:30–18:00
Sitzungsraum
SH 3.101
Autor*innen
Lydia Heilen (Leibniz Universität Hannover)
Kurz­be­schreib­ung
Für die Umsetzung der Agenda 2030 ist es notwendig, die Perspektive Jugendlicher miteinzubeziehen. Insbesondere ihre Einschätzung zu Change Agents im Schulkontext und dazu, welche anderen Akteur*innen sie als relevante Einflüsse auf sich und die Erreichung der SDGs sehen, ist zu betrachten.

Abstract

Um die aktuellen Krisen des Anthropozäns zu überwinden, kann die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Sustainable Development Goals (SDGs) den Weg für die notwendige Transformation hin zu einer nachhaltigen Entwicklung weisen. Junge Menschen spielen eine Schlüsselrolle bei der Erreichung dieser Ziele, insbesondere im aktuellen UNESCO-Programm Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (UNESCO/DUK 2021). Daher ist es von entscheidender Bedeutung, sie zum Handeln zu befähigen und somit für eine nachhaltige Entwicklung zu mobilisieren. Dabei können Change Agents als Vorbilder für eine nachhaltige Transformation eine wichtige Rolle spielen. Um zu erforschen, wie die SDGs erfolgreich in pädagogische Ansätze mit einem besonderen Fokus auf Change Agents umgesetzt werden können, ist es notwendig, die Perspektive junger Menschen in den Diskurs einzubeziehen. Gerade im Spannungsfeld Krisen, Zukunft und Normativität ist zu untersuchen, welche Einflüsse Jugendliche selbst wahrnehmen, wen sie in der Verantwortung sehen zu handeln und wie sie sich eine BNE insbesondere in Bezug auf Change Agents als Vorbilder in der Gesellschaft vorstellen.

Zu diesem Zweck wurden jeweils zwei Online-Fokusgruppen mit drei bis fünf Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren aus der Region Hannover durchgeführt. Zwischen den beiden Fokusgruppen haben die Teilnehmer*innen einen Change Agent ihrer Wahl interviewt. Insgesamt nahmen zwölf Gruppen mit 44 Teilnehmenden teil. In den Fokusgruppen wurden die Vorstellungen der Jugendlichen zur Umsetzung der 17 SDGs, insbesondere im Hinblick auf die mögliche Rolle von Change Agents, erforscht. Darüber hinaus wurde im Rahmen der zweiten Fokusgruppe eine soziale Netzwerkanalyse in Form einer Net-Map durchgeführt. Daraus können Rückschlüsse auf die Einflüsse verschiedener Akteur*innen auf junge Menschen für eine erfolgreiche Umsetzung von BNE gezogen werden.

In der Präsentation werden zentrale Ergebnisse aus den Fokusgruppen vorgestellt. Der Fokus liegt dabei auf den Implikationen für pädagogische Ansätze, die aus den Net-Maps sowie aus den Reflexionen der Jugendlichen über die Einbindung der Zielsetzungen der Agenda 2030 in die schulische Bildung gezogen werden können. Insbesondere wurden Aspekte der Partizipation und des Lernens für die Transformation diskutiert.

Dieses Projekt ist Teil des Gesamtprojekts „‚Wandel statt Wachstum‘ – Die SDGs und Postwachstumsökonomien aus der Perspektive junger Menschen im Kontext von BNE“, das vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert wird (2019 – 2023).