[ABGESAGT] Die Rolle der Bodentextur für die Kühlleistung städtischer Grünflächen während einer Dürreperiode in der Stadt Hamburg: Eine Remote Sensing Analyse

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 16:30–18:00
Sitzungsraum
SH 3.107
Autor*innen
Britta Stumpe (Bergische Universität Wuppertal)
Bernd Marschner (Ruhr-Universität Bochum)
Kurz­be­schreib­ung
Vor dem Hintergrund urbaner Wärmeinseln wurden während einer Dürreperiode aus Landsat 8 Bildern Oberflächentemperaturen (LST) der Grünflächen in Hamburg abgeleitet. Statistische Verfahren zeigten, dass die Verteilung der LSTs durch die Bodentextur innerhalb verschiedener Landnutzungen beeinflusst wird. Gerade auf Ton wurden erhöhte LSTs gefunden.
Schlag­wörter
Green Cooling Island, Urbane Wärmeinsel, Bodentextur-Effekt, Remote Sensing, Landsat 8

Abstract

Vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels können Urbanen Wärmeinseln (UHIs) eine immer größer werdende Bedeutung zugeschrieben werden. Gerade in Dürreperioden ist von UHIs eine große Gefährdung für die menschliche Gesundheit zu erwarten. Daher sind urbane Grünflächen und deren Kühlleistungspotential Fokus der aktuellen Forschung, wobei dabei der Einfluss der Bodentextur auf das Kühlleistungspotential bisher nicht berücksichtigt wurde. Daher war es Ziel der aktuellen Studie, den Einfluss der Bodentextur auf die Ausprägung urbaner Grünflächen am Beispiel der Stadt Hamburg zu analysieren. Dafür wurden während einer Dürreperiode im Juli 2013 aus Landsat OLI/TIR Satellitenbildern Oberflächentemperaturen (LSTs) berechnet. Mit nicht-räumlichen und räumlichen statistischen Analysen wurden innerhalb verschiedener inner-urbaner und peri-urbaner Landnutzungen LST Verteilungen charakterisiert und der Einfluss der Bodentextur analysiert. Dabei wurden auch weitere erklärende Parameter der LST wie beispielsweise der Normalisierte Differenzierte Vegetations/Feuchte Index (NDVI/NDMI), das Höhenmodell als auch der Grundwasserstand berücksichtigt. Es konnte über alle Landnutzungen hinweg gezeigt werden, dass grundsätzlich der NDMI gefolgt von dem NDVI den größten Einfluss auf die Ausprägung der LST hat. Aufgrund der flachen Reliefs in Hamburg konnte weder ein Einfluss des Grundwassersstandes noch des Reliefs nachgewiesen werden. Hinsichtlich der Bodentextur konnte gezeigt werden, dass auf Tonböden um im Mittel etwa 1°C höhere LSTs als auf Sandböden in Grünflächen zu erwarten sind. Dieser Effekt verstärkte sich noch nach der Dürreperiode. Diese überraschenden Ergebnisse wurden im Wesentlichen auf eine geringere hydraulische Wasserleitfähigkeit im Ton zurückgeführt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass hinsichtlich UHI-Minderungsstrategien die Bodentextur Berücksichtigung finden sollte.