Fotos und Sprache: Methodische Überlegungen zur Erforschung von Wohnen als Private Space und vermachtete Praxis
Abstract
In unserem Beitrag möchten wir einen methodischen Ansatz vorstellen, den wir im Rahmen unseres
Forschungsprojekts WellCare/Teilprojekt A erproben konnten, und reflektieren, inwieweit er Ansätze
für eine intersektional-feministisch inspirierte, machtkritische Forschungspraxis enthält.
Unser Forschungsprojekt basierte innerhalb eines ethnographischen methodologischen Rahmen auf
einer Kombination aus fotogestützten Online-Interviews und teilnehmenden Beobachtungen in
Wohnprojekten. Konkret haben wir Bewohner*innen gemeinschaftlicher Wohnprojekte ihre
alltäglichen Lebenswelten fotografieren lassen und die so entstandenen Bilder als Basis für
Interviews per Videokonferenz verwendet. Zusätzlich (und aus Pandemie-Gründen zeitversetzt)
konnten wir in einigen Projekten Feldforschungen durchführen.
Für eine (intersektional gedacht) feministische Wohnforschung erscheint uns unser Ansatz vor allem
deshalb interessant, weil er a) partizipative Elemente enthält und die Beforschten ein Stück weit zu
Forschenden macht, indem er sie Wohnen aus einer Innenperspektive darstellen lässt und b)
verschiedene Ansätze enthält, die nicht ausschließlich sprachbasiert sind, was die Wissensproduktion
von z.B. Nicht-Muttersprachler*innen oder Menschen mit kognitiven Einschränkungen erleichtert.