Fotos und Sprache: Methodische Überlegungen zur Erforschung von Wohnen als Private Space und vermachtete Praxis

Vortrag
Sitzungstermin
Mittwoch (20. September 2023), 16:30–18:00
Sitzungsraum
HZ 11
Autor*innen
Sandra Eck (Frauenakademie München)
Katrin Roller (Frauenakademie München)
Kurz­be­schreib­ung
Welche Methoden und Methodologien (insbesondere visueller Art) eignen sich für eine feministisch informierte Wohnforschung? Wer repräsentiert wen auf welche Weise, und wer produziert welches Wissen mit welchem Wahrheitsanspruch?

Abstract

In unserem Beitrag möchten wir einen methodischen Ansatz vorstellen, den wir im Rahmen unseres

Forschungsprojekts WellCare/Teilprojekt A erproben konnten, und reflektieren, inwieweit er Ansätze

für eine intersektional-feministisch inspirierte, machtkritische Forschungspraxis enthält.

Unser Forschungsprojekt basierte innerhalb eines ethnographischen methodologischen Rahmen auf

einer Kombination aus fotogestützten Online-Interviews und teilnehmenden Beobachtungen in

Wohnprojekten. Konkret haben wir Bewohner*innen gemeinschaftlicher Wohnprojekte ihre

alltäglichen Lebenswelten fotografieren lassen und die so entstandenen Bilder als Basis für

Interviews per Videokonferenz verwendet. Zusätzlich (und aus Pandemie-Gründen zeitversetzt)

konnten wir in einigen Projekten Feldforschungen durchführen.

Für eine (intersektional gedacht) feministische Wohnforschung erscheint uns unser Ansatz vor allem

deshalb interessant, weil er a) partizipative Elemente enthält und die Beforschten ein Stück weit zu

Forschenden macht, indem er sie Wohnen aus einer Innenperspektive darstellen lässt und b)

verschiedene Ansätze enthält, die nicht ausschließlich sprachbasiert sind, was die Wissensproduktion

von z.B. Nicht-Muttersprachler*innen oder Menschen mit kognitiven Einschränkungen erleichtert.