Gemeinwohlorientierte Quartiersentwicklung als Impuls für eine sozialökologische Transformation
Abstract
Die sozial-ökologischen Widersprüche einer profitorientierten Wohnraum- und Quartiersentwicklung treten zunehmend deutlich zutage. Gleichzeit lässt sich eine Vielfalt von Modellen und Organisationsformen beobachten, die alternative Zielsetzungen wie Gemeinschaft, Partizipation, Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rücken. Während diese Initiativen primär von zivilgesellschaftlichen Gruppen getragen werden, gehen auch einzelne Kommunen Schritte hin zu einer stärkeren Einbindung gemeinwohlorientierter Konzepte und Akteure. Staatliche Institutionen stellen dabei einen wichtigen Faktor für die Förderung und Unterstützung kooperativer und genossenschaftlicher Modelle dar. Diese Umorientierung findet jedoch unter den Vorzeichen angespannter kommunaler Haushalte, steigender Kosten und der tiefen institutionellen Verankerung von Marktprinzipien statt. Anhand der Entwicklungsmaßnahme Kleineschholz in Freiburg im Breisgau arbeitet dieser Beitrag die Potenziale und Schwierigkeiten einer gemeinwohlorientierten Quartiersentwicklung heraus. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei darauf wie das Steuerungsinstrument der Konzeptvergabe die Rahmenbedingungen für eine Quartiersentwicklung mit und durch gemeinwohlorientierte Akteure setzt. Dadurch wird ein Kontext geschaffen, in dem durch die gemeinschaftliche Gestaltung alternativwirtschaftliche Strukturen geschaffen werden, die auch über eine sozial(er)e und ökologisch(er)e Wohlraumversorgung hinaus Impulse für sozialökologische Transformationsprozesse setzen.