Gesellschaftliche Innovationsfähigkeit in peripheren Regionen Ostdeutschlands

Vortrag
Sitzungstermin
Donnerstag (21. September 2023), 16:30–18:00
Sitzungsraum
SH 3.107
Autor*innen
Christine Tamásy (Universität Greifswald)
Daniel Schiller (Universität Greifswald)
Paula Prenzel (Universität Greifswald)
Johannes Müller (Universität Greifswald)
Ihar Buika (Universität Greifswald)
Tillmann Meisel (Universität Greifswald)
Kurz­be­schreib­ung
Der Beitrag ist ein aktueller „Werkstattbericht“ aus einem laufenden Forschungsprojekt mit dem Ziel, die gesellschaftlichen Grundlagen der Innovationsfähigkeit in zwei peripheren ostdeutschen Regionen zu analysieren und daraus gemeinsam mit regionalen Praxispartnern Strategien und Instrumente abzuleiten, mit denen die dortige Innovationsfähigkeit gestärkt werden kann, um positive transformative Wirkungen zu entfalten.
Schlag­wörter
Gesellschaftliche Innovationsfähigkeit, Ostdeutschland, periphere Regionen

Abstract

Die ostdeutschen Regionen haben sich hinsichtlich ihrer Innovationsfähigkeit in den letzten Jahren in starkem Maße ausdifferenziert. Während in einigen - vor allem durch große Städte geprägten - Leuchtturm-Regionen dynamische Entwicklungen des Innovationspotenzials zu verzeichnen waren (z. B. Spitzencluster, Exzellenzuniversitäten), ist es in geringerem Maße gelungen, diese Dynamiken in die Breite zu tragen. Gerade peripher gelegene Regionen konnten bislang weniger profitieren und verzeichnen weniger positive Entwicklungen. Der Beitrag widmet sich der gesellschaftlichen Innovationsfähigkeit in zwei peripheren Regionen Ostdeutschlands im Sinne eines aktuellen „Werkstattberichts“ aus einem laufenden Forschungsprojekt, das als gefördertes Verbundvorhaben (BMBF, 2022-2025) in der Geographie der Universität Greifswald verortet ist.

Ziel ist es, die gesellschaftlichen Grundlagen der Innovationsfähigkeit in zwei ausgewählten ostdeutschen Regionen abseits der großstädtischen Zentren zu analysieren und daraus gemeinsam mit regionalen Praxispartnern Strategien und Instrumente abzuleiten, mit denen die dortige Innovationsfähigkeit gestärkt werden kann, um positive transformative Wirkungen zu entfalten. Im Mittelpunkt stehen die beiden Regionen Vorpommern und Oderland-Spree, die in ihren Zentren (Greifswald, Stralsund, Frankfurt/Oder) sowie in den angrenzenden Landkreisen (Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen bzw. Märkisch-Oderland und Oder-Spree) über verschiedenartige Kristallisationspunkte regionaler Innovation verfügen. Als strukturschwache und periphere Regionen in Ostdeutschland in Grenzlage ist die Nutzung der Innovationspotenziale in einen spezifischen Kontext gesellschaftlicher Herausforderungen eingebettet und findet ebenfalls im Diskurs der Peripheralität und des Gefühls des „abgehängt sein“ statt. Konzeptionell werden Bezüge speziell zur räumlichen Transformationsforschung und den sogenannten „geographies of discontent“ herausgearbeitet. Insofern leistet das Projekt im wissenschaftlichen Kern einen Beitrag zur Konzeptionierung und Messung gesellschaftlicher Innovationen und der regionalen Innovationsfähigkeit.