Klimawandelbildung durch forschendes Lernen: Ein Ansatz für Wissenschaftspropädeutik zur Stärkung von Handlungsdispositionen

Vortrag
Sitzungstermin
Donnerstag (21. September 2023), 14:30–16:00
Sitzungsraum
HZ 13
Autor*innen
Johannes Schulz (Universität Augsburg)
Kurz­be­schreib­ung
Die Präsentation beschäftigt sich mit der Frage, welche Ziele, Ansätze und Herausforderungen in der Klimabildung und dem forschenden Lernen identifiziert werden können, um Handlungsvoraussetzungen im Kontext der sozial-ökologischen Transformation zu stärken. Neben der Integration des Inquiry-based Learning Ansatzes in Klimawandelbildung mit dem Fokus auf Handlungsdispositionen soll außerdem der Transfer der Ergebnisse auf ein wisseneschaftspropädeutisches Seminar in der gymnasialen Oberstufe in Bayern erfolgen.
Schlag­wörter
Inquiry-based Learning, Klimawandelbildung, Handlungsdispositionen, Wissenschaftspropädeutik

Abstract

Angesichts der vielfältigen ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen, mit denen die Menschheit derzeit konfrontiert ist, wird der Wunsch nach einer Blaupause für ein sozial-ökologisch verträgliches Gesellschaftsmodell immer lauter. Eines der größten Probleme im Zusammenhang mit der multiplen Krise ist der vom Menschen verursachte Klimawandel (Band & Wissen 2017). Bildung leistet einen entscheidenden Beitrag zur Mitigation und Adaption an dieses Symptom des Anthropozäns (Crutzen 2002; WBGU 2011). Bildungsansätze, die sich mit dem Thema Klimawandel befassen, sind jedoch herausfordernd, da es sich um ein sehr komplexes Thema handelt und (Meyer et al. 2018; Ohl 2013) hartnäckige Fehlvorstellungen damit einhergehen (Felzmann 2018). Weitere Schwierigkeiten bestehen darin, einerseits die räumlich-zeitliche psychologische Distanz zum Thema Klimawandel zu verringern und andererseits die Diskrepanz zwischen klimarelevantem Wissen und Handeln zu reduzieren (Chiari et al. 2016; Gubler et al. 2019, Loy & Spence 2020; Renn 2018). Um diesen Herausforderungen der Klimawandelbildung zu begegnen, kann der Ansatz des Inquiry-based Learning einen wertvollen Beitrag leisten, da dieser Schlüsselelemente und Prinzipien integriert, die für eine erfolgreiche Klimawandelbildung förderlich sind (Brumann et al. 2022). Daher lautet meine Forschungsfrage in einem Systematic Literature Review: Welche Ziele, Ansätze und Herausforderungen der Klimabildung und des forschenden Lernens können identifiziert werden, die sich auf Handlungsvoraussetzungen im Kontext der sozial-ökologischen Transformation beziehen?

In meiner Präsentation möchte ich den theoretischen Hintergrund, die Methodik und die Ergebnisse des von mir derzeit durchgeführten Systematic Literature Review zu diesem Thema vorstellen (Xiao & Watson 2019). Darüber hinaus sollen Schlussfolgerungen gezogen werden, die darauf hinweisen, welche Bedeutung die Ergebnisse im Lichte einer wissenschaftspropädeutischen Seminarkonzeption, die das forschende Lernen in der gymnasialen Oberstufe in Bayern im Kontext des Klimawandels fruchtbar macht, aufweisen.