Nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) als Wegweiser: Eine Vision für die Zukunft der Menschen oder des Planeten?

Vortrag
Sitzungstermin
Mittwoch (20. September 2023), 14:30–16:00
Sitzungsraum
SH 1.101
Autor*innen
Julia Kroner (JLU Gießen)
Kurz­be­schreib­ung
Die Beziehung zwischen den globalen sozioökonomischen Ambitionen der 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung auf der einen Seite und der besorgniserregenden Entwicklung des biophysikalischen Erdsystems auf der anderen zeigen die Komplexität und Relevanz einer ganzheitlichen Umsetzung der Agenda 2030.

Abstract

Die Agenda 2030 ist ein unverzichtbarer Bestandteil des heutigen Diskurses über nachhaltige Entwicklung. Mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bietet sie eine „äußerst ehrgeizige Vision“, die den Weg für eine blühende und erstrebenswerte Zukunft der Menschheit und der Erde, auf der wir leben, ebnen soll. Auf der anderen Seite ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich unser biophysikalisches Erdsystem in eine völlig andere Richtung entwickelt. Die Verknüpfung dieser beiden Entwicklungen und Anliegen steht im Mittelpunkt des Beitrags.

Ausgehend von dem zugrunde liegenden Konzept und den Grundsätzen der SDGs wird die Beziehung zwischen deren globaler sozioökonomischer Ambitionen und dem Erdsystem herausgearbeitet und mit Erkenntnissen und Ansätzen aus der Erdsystemforschung, insbesondere dem Konzept der Planetaren Grenzen nach Rockström und Kollegen (2009) in Verbindung gebracht. Dabei wird auf sich ergebende Herausforderungen sowohl auf der konzeptionellen als auch auf der Umsetzungsebene eingegangen. Letztlich werden mögliche Lösungsstrategien aufgegriffen, die zu einer ganzheitlichen Umsetzung der SDGs im Einklang mit den ökologischen Grundlagen einer nachhaltigen Entwicklung beitragen könnten. Insgesamt gibt der Beitrag so einen Überblick über diesen breiten Forschungsbereich sowie einen Eindruck von dessen Komplexität und Relevanz.