Orte mit deutsch-jüdischer Geschichte weiterentwickeln: Praxisbeispiele zur Stärkung lokaler Erinnerungskultur
Abstract
Geschichte, als Beschreibung von Veränderung und Wandel, ist im Regelfall an konkrete Orte gebunden. Dabei werden diese Orte im Zeitverlauf durch Menschen und Naturereignisse „geschichtlich“ geprägt. Diese „Spuren der Vergangenheit“ sind mal mehr oder weniger gravierend oder relevant. Gleichwohl bedarf es gewöhnlich spezieller Kenntnisse, um retroperspektiv Bestandteile der spezifischen Geschichte eines Grundstückes oder einer Immobilie herauszuarbeiten. In einem Folgeschritt sollten dann konzeptionelle Überlegungen angestellt werden, wie die gewonnenen Informationen geteilt werden können, um möglichst vielen Menschen die Lokalgeschichte im Kontext überregionaler Geschichte „zugänglich“ zu machen.
Anhand von konkreten Praxisbeispielen aus dem Bereich des deutsch-jüdischen Erbes soll vor allem die Frage erörtert werden, wie bestimmte historisch geprägte Orte weiterentwickelt werden können, um die Auseinandersetzung mit der Geschichte (Erinnerungskultur) zu stärken. Dabei wird Erinnerungskultur nicht allein als „Blick zurück“ verstanden, sondern auch als eine aktive Auseinandersetzung mit der Gegenwart und Zukunft.
Folgende Beispiele sollen thematisiert werden, die ganz unterschiedliche Konzepte und Herangehensweisen erforderliche machen:
- Die ehemalige Samsonschule in Wolfenbüttel
- Die Ruinen des Neuen Israelitischen Tempels in der Poolstraße, Hamburg-Neustadt
- Der Bahnhof Grunewald in Berlin und der ehemalige Hannoversche Bahnhof in Hamburg als Tatorte nationalsozialistischer Vernichtungspolitik