Perceptions of change: Using the PACER-instrument to measure gentrification and individual outcomes in 160 neighborhoods

Vortrag
Sitzungstermin
Mittwoch (20. September 2023), 14:30–16:00
Sitzungsraum
SH 0.107
Autor*innen
Jan Üblacker (FH der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Bochum)
Kurz­be­schreib­ung
Der Beitrag stellt erste Ergebnisse einer Bevölkerungsbefragung (n=3607) vor, die im Winter 2022 in 160 zufällig ausgewählten Wohngebieten in Essen und Köln stattfand und das neuartige PACER-Instrument nutzt. Wir untersuchen den Zusammenhang zwischen Veränderungen im Wohngebiet und der Angst verdrängt zu werden.

Abstract

Die deutsche Scientific Community führt seit geraumer Zeit eine rege Debatte darüber, was Gentrifizierung ist, wie der Prozess gemessen werden kann und welche methodischen und methodologischen Probleme dabei auftreten. Dabei wurde bereits sehr früh betont, dass der systematische Einbezug sowohl der Wohngebietskontexte als auch der individuellen Wahrnehmungen und Einstellungen notwendig sei, um mehr über die Konsequenzen und deren systematische Variation zwischen verschiedenen Wohngebieten zu erfahren (Rohlinger 1990; Huinink 1990). Der vorliegende Beitrag unternimmt nun erstmals für den deutschen Raum diesen Schritt und stellt erste Ergebnisse einer Bevölkerungsbefragung (n=3607) vor, die im Winter 2022 in 160 zufällig ausgewählten Wohngebieten in Essen und Köln stattfand. Der Fragebogen enthielt die deutsche Variante des PACER-Instruments (Hirsch et al. 2021), dass wahrgenommene Veränderungen im Wohnumfeld und verschiedene Empfindungen (z.B. Angst vor Verdrängung, Gefühl der Mitbestimmung) dazu misst. Dadurch wird es erstmals möglich den “Gentrifizierungseffekt” (Üblacker 2021) empirisch zu untersuchen. Wir betrachten mit Hilfe von Regressionsmodellen, welche Veränderungen im Wohnumfeld (baulich, sozial, gewerblich) zur Verdrängungsangst beitragen und welche Bedeutung die in der Theorie oftmals angeführten Moderatoren (sozialer Status, Wohndauer, Wohnkosten) haben.