Photovoltaikanlagen in Hessen: Determinanten der räumlichen Verteilung

Vortrag
Sitzungstermin
Donnerstag (21. September 2023), 18:15–19:45
Sitzungsraum
HZ 14
Autor*innen
Sergej Alexander Nesterenko (JLU Gießen)
Kurz­be­schreib­ung
Anhand von Daten aus dem Markstammdatenregister zu Photovoltaikanlagen und diversen Gemeindestatistiken untersuche ich in dem Vortrag wie verschiedene Faktoren die räumliche Diffusion von privaten Photovoltaikanlagen in hessischen Gemeinden beschleunigen oder bremsen.
Schlag­wörter
Photovoltaik, Räumliche Verteilung, Umweltinnovation, Räumliche Diffusion

Abstract

Aufgrund der Endlichkeit fossiler Energieträger und um dem Klimawandel entgegenzuwirken, sollen erneuerbare Energien ausgebaut werden. Aber auch durch die zunehmende Elektrifizierung von Haushalten und Reduktion der Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern ist Eile bei der Energiewende geboten.

Großräumige räumliche Verteilung von erneuerbaren Energien ermöglicht diverse Vorteile: einerseits kann durch sie die Stabilität der Netze unterstützt werden, denn so wird Energie dort erzeugt, wo sie verbraucht. Außerdem können je nach Region verschiedene Wetterbedingungen vorherrschen, so dass immer ein gewisser Grad an Energieerzeugung gewährleistet ist. Zusätzlich sollen die finanziellen Möglichkeiten der erneuerbaren Energien einer möglichst breiten Gruppe der Gesellschaft zur Verfügung stehen. Anhand einer räumlichen Clusteranalyse wird untersucht wo sich Hot- und Cold Spots befinden. Durch die Untersuchung der Merkmale der PV-Anlagen innerhalb jedes Clusters, wie Größe, Ausrichtung und Kapazität, aber auch Merkmale der Gemeinden wie lokale Fördermöglichkeiten, Anteil von Ein- und Zweifamilienhäusern, Gemeindetypen oder Wahlverhalten bei Bundestagswahlen sollen Faktoren für die Clusterbildung identifiziert werden. Durch den Vergleich verschiedener Cluster ist es zusätzlich möglich, Unterschiede in den PV-Adoptionsraten und Wachstumsmuster einzelner Regionen und Gemeinden zu ermitteln. Dies kann helfen, Bereiche zu identifizieren, in denen mehr Unterstützung benötigt wird, um den Ausbau von PV-Energie zu fördern oder zukünftiges Wachstum vorherzusagen. Damit kann eine bessere Planbarkeit gewährleistet und Hilfe bei politischen Entscheidungen geboten werden.

Das Verständnis der räumlichen Ausbreitung der privater PV-Anlagen ist von entscheidender Bedeutung, da es dazu beträgt Treiber und Hemmnisse zu identifizieren. So können politische Maßnahmen und Anreize entwickelt werden, die auf die jeweiligen Regionen und Gemeinden zugeschnitten sind und dadurch die Transition zu einem nachhaltigen Energiesystem beschleunigen.