Sportbezogene Arbeitsmärkte
Abstract
Sport in seinen vielfältigen Erscheinungsformen erzeugt Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen und damit nach Arbeitskräften. Diese Leistungen werden in Deutschland teilweise ehrenamtlich in den zahlreichen Sportvereinen erbracht. Darüber hinaus besteht eine erhebliche weitere sportbezogene Arbeitskräftenachfrage, unter anderem in den Bereichen Unterricht und Training, Sportmanagement, Berufssport, in der Sportartikelherstellung, bei Medien und im Baugewerbe. Sportbezogene Erwerbstätigkeit lässt sich zum Teil nur schwer abgrenzen, weil zahlreiche Institutionen nicht ausschließlich sportbezogene Waren produzieren oder entsprechende Dienstleistungen erbringen. Der Sport stellt ökonomisch eine Querschnittsbranche dar.
Ansätze, die Wirkungen des Sports auf Arbeitsmärkte indirekt oder durch Primärerhebungen zu ermitteln, sind aufwändig und stoßen bei der regionalen Betrachtung an ihre Grenzen. Daten der amtlichen Arbeitsmarktstatistik über reale Beschäftigung, aber auch über Arbeitslosigkeit und Stellenangebote können hier wertvolle Erkenntnisse liefern, wobei Zugänge sowohl über sportbezogene Wirtschaftszweige als auch über berufliche Tätigkeiten möglich sind. Den Abgrenzungsschwierigkeiten steht der Vorteil von Vollerhebungen zentraler Bereiche des Arbeitsmarkts gegenüber, die fachlich und regional tief differenzierte Auswertungen ermöglichen.
Der Beitrag zeigt, wie Struktur und Entwicklung regionaler Arbeitsmärkte mit Daten der amtlichen Arbeitsmarkstatistik detailliert untersucht werden können. Dabei wird auch auf Ansätze der Regionalisierung eingegangen, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Arbeitsmarkteffekte auch im Rahmen spezifischer, auf einzelne Regionen fokussierter Analysen und Planungen untersucht werden können.