Trans- und interdisziplinäre Perspektiven auf angewandte Klimawandelanpassung in kleinen und mittleren Kommunen in Baden-Württemberg
Abstract
Strukturelle Barrieren und Hindernisse wie finanzielle oder personelle Ressourcen oder Wissen über die lokalen Auswirkungen des Klimawandels sind in kleinen und mittleren Kommunen besonders ausgeprägt, da deren Kapazitäten aufgrund der Größe der Stadt- und Gemeindeverwaltungen oftmals begrenzt sind. Aus wissenschaftlicher Sicht interessiert dabei, wie Anpassungsprozesse in den besonderen sozialräumlichen Kontexten solcher Kommunen ablaufen und wie bestehende Barrieren für effektive Anpassung durch die Mobilisierung kollektiver Kapazitäten und die Bereitstellung von Informationen überwunden werden können. Diese Fragen können anhand unterschiedlicher erkenntnistheoretischer und methodologischer Ansätze angegangen werden, die jeweils ihre eigenen Vorteile, Schwierigkeiten und Implikationen haben.
Wir adressieren diese Fragen sowohl aus humangeographischer als auch aus physisch-geographischer Perspektive. In jeweils drei Baden-Württembergischen Kommunen und Landkreisen wurden im Rahmen des Forschungsprojekts Loklim in Zusammenarbeit mit den dortigen Verwaltungen und unterschiedlichsten Praxisakteur:innen ko-produktive Prozesse durchgeführt, in welcher Strategien und Maßnahmen zur Anpassung der jeweiligen Kommunen und Landkreise entwickelt wurden. In der praktischen Arbeit wurde dabei deutlich, dass inter- und transdisziplinäre Zugänge essenziell für das Verstehen der lokal-spezifischen Bedürfnisse in der Klimawandelanpassung und die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen sind. In unserem Vortrag möchten wir unsere Erfahrungen aus dem Forschungsprojekt reflektieren; über Synergien und Konflikte im Zusammenarbeiten von Natur- und Sozialwissenschaftler:innen berichten sowie aus machttheoretischer Perspektive transdisziplinäre Partizipationsprozesse kritisch analysieren.