Transition-Super-Labs: Reallabore für eine Transformation zur regionalen Klimaneutralität
Abstract
Sozio-technische Transformationen sind langfristige Prozesse mit komplexen Wechselwirkungen von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft (Geels 2004). Die Klimakrise erfordert jedoch eine schnelle und gleichzeitig fundamentale Veränderung unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems. Im Rahmen des von der EU geförderten Horizon Europe-Projekts TRANSFORMER (Laufzeit 9/2022-9/2024) entwickeln wir einen experimentellen Ansatz, um dieses Problem auf regionaler Ebene zu adressieren – den Transition-Super-Lab-Ansatz. Transition-Super-Labs sind großmaßstäbige Reallabore (Living Labs), die auf einen systemischen Wandel abzielen (Schönwälder 2021). In diesen Reallaboren werden co-kreative Methoden angewandt, um zusammen mit Stakeholdern der Quadruple Helix (Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft) ein Portfolio von ineinandergreifenden Lösungen zu entwickeln, um die Transformation von Städten oder ganzen Regionen zu beschleunigen. Dieses theoretische Konzept wird in vier europäischen Regionen angewandt, die alle große Transformationsherausforderungen bewältigen müssen: im Ruhrgebiet (Deutschland), in Emilia Romagna (Italien), in Niederschlesien (Polen) und in Westmakedonien (Griechenland).
In diesem Beitrag diskutieren wir (1) konzeptionelle Überlegungen zum Ansatz des Transition-Super-Labs, stellen (2) eine Analyse über Regionen in Europa vor, welche vom Transition-Super-Lab Ansatz besonders profitieren könnten und reflektieren (3) die Durchführungserfahrungen des ersten Projektjahres.