Virtual-Reality-Exkursionen: Jenseits der Exkursion oder sinnvolle Ergänzung?

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 16:30–18:00
Sitzungsraum
SH 3.101
Autor*innen
Daniel Wirth (JMU Würzburg)
Kurz­be­schreib­ung
Virtual-Reality-Exkursionen (VRE) sind immersive Lehr-Lern-Umgebungen. Sie können bei den Betrachtenden ein Gefühl erzeugen, Teil des gezeigten Raums zu sein, ohne den Umgebungsraum zu wechseln. In diesem Praxisbeitrag wird ein Seminarkonzept für angehende Geographielehrkräfte zur Implementierung von VRE vorgestellt.
Schlag­wörter
Virtual Reality, Exkursion, Virtual-Reality-Exkursion, Exkursionsdidaktik, Lernumgebung

Abstract

1.Exkursion mit dem Smartphone – ohne Ortswechsel

Virtual-Reality-Exkursionen (VRE) sind immersive Lehr-Lern-Umgebungen auf der Basis von 360-Grad-Sphären-Fotografien oder 360-Grad-Videos, die digital mit weiteren ortsbezogenen Inhaltselementen („points of interest“) wie Grafiken, Texten oder Audiokommentaren angereichert sind. Die Virtual-Reality-Technologie ermöglicht es den Betrachtenden, die Perspektive im dargestellten Raum frei zu wählen. Hierdurch ergibt sich ein Gefühl, Teil des gezeigten Raums zu sein, ohne den Umgebungsraum zu wechseln (Dengel und Magdefrau 2018) . VRE können ohne hohe Kosten mit schülereigenen Smartphones und kostengünstigen Cardboards im Prinzip des Bring Your Own Device (Kleiner und Disterer 2018) durchgeführt werden. Die Erstellung von VRE durch Lehrpersonen erfolgt ohne Programmieraufwand. In einer an der Universität Würzburg entwickelten Lehrveranstaltung erstellen Geographie-Lehramtsstudierende eigene VRE und erproben diese mit Schüler*innen im Klassenzimmer (Wirth und Ohl 2022).

  1. Fragestellung des Beitrags

In diesem Praxisbeitrag sollen neben der Vorstellung des Lehrveranstaltungskonzepts die Chancen und Grenzen von Virtual-Reality-Exkursionen im Kontext der Exkursionsdidaktik ausgelotet werden. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern VRE Exkursionskonzepte im realen Raum ergänzen können (z.B. durch die Darstellung des Raums zu einer anderen Tages- oder Jahreszeit) und wie mit ihnen geographische Arbeitsweisen angebahnt und Differenzierung ermöglicht werden kann. Schließlich sollen Herausforderung für die Betrachtenden hinsichtlich der Abgrenzung von Virtualität und Realität (Dickel und Jahnke 2012) sowie Manipulationsmöglichkeiten durch Virtual Reality diskutiert werden.

Quellen:

Dengel, Andreas und Jutta Magdefrau. 2018. „Immersive Learning Explored: Subjective and Objective Factors Influencing Learning Outcomes in Immersive Educational Virtual Environments.“ In 2018 IEEE International Conference on Teaching, Assessment, and Learning for Engineering (TALE), hrsg. von IEEE Staff, 608–15. Piscataway: IEEE.

Dickel, Mirka und Holger Jahnke. 2012. „Realität und Virtualität.“ In Geographiedidaktik: Theorie - Themen - Forschung, hrsg. von Johann-Bernhard Haversath. Dr. A, 236–48. Das geographische Seminar. Braunschweig: Westermann.

Kleiner, Carsten und Georg Disterer. 2018. „Bring Your Own Device.“ In Handbuch Mobile Learning, hrsg. von Claudia de Witt und Christina Gloerfeld, 365–83. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.

Wirth, Daniel und Ulrike Ohl. 2022. „„…als sei man mittendrin“ – Lehramtsstudierende konzipieren Virtual-Reality-Exkursionen zu Themen der Bildung für nachhaltige Entwicklung.“ In Digitale Bildung für nachhaltige Entwicklung, hrsg. von Johanna Weselek, Florian Kohler und Alexander Siegmund, 49–61. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.