Wissens- und Unterstützungsbedarfe hessischer Kommunen bei der Klimaanpassung

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 09:00–10:30
Sitzungsraum
SH 0.107
Autor*innen
Kurz­be­schreib­ung
Ausgewählte Ergebnisse einer Kommunalbefragung, die im Spätsommer 2022 in Hessen im Rahmen des Forschungsprojekts "WissTransKlima – Wissenstransfer für eine bessere Klimaanpassung in Kommunen" durchgeführt wurde, werden vorgestellt und diskutiert.
Schlag­wörter

Abstract

Klimaanpassung als kommunales Handlungsfeld stellt viele Kommunen als „Umsetzungsakteure“ vor große Herausforderungen. Zu ihren zentralen Aufgaben zählt es etwa, Basisinfrastrukturen wie die öffentliche Wasserversorgung aufrechtzuerhalten oder Verkehrsinfrastrukturen an den Klimawandel anzupassen. Hinzu kommt die durch den demografischen Wandel wachsende Dringlichkeit, vulnerablen Gruppen ausreichenden Schutz vor Extremereignissen zu bieten, z.B. vor Hitzewellen, Starkregen oder Hochwasserereignissen. Doch trotz steigender Klimarisiken liegen in vielen Kommunen noch keine Anpassungsstrategien vor, geschweige denn Aktionspläne zur Umsetzung geeigneter Klimaanpassungsmaßnahmen.

Das vom „Fachzentrum Klimawandel und Anpassung“ des „Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)“ geförderte Forschungsprojekt „WissTransKlima“ erforscht, wie die Klimaanpassung in hessischen Kommunen unterstützt werden kann. Im Mittelpunkt stehen dabei die Wissensbestände und -bedarfe der kommunalen Akteure. Neben bestehenden Wissenslücken befasst sich das transdisziplinäre Projekt auch mit Barrieren, die den Zugang und Erwerb bestehenden Wissens erschweren können, z.B. knappe oder fehlende personelle Ressourcen. Das Ziel von „WissTransKlima“ ist es, Formate zu entwickeln, die relevantes natur- und sozial-wissenschaftliches Wissen für Entscheidungsträger*innen leichter zugänglich machen, um diese Akteure besser zu befähigen, „vom Wissen zum Handeln“ zu kommen.

Dafür wurde im Projekt im Spätsommer 2022 zunächst eine hessenweite Online-Befragung durchgeführt, dessen Ergebnisse in diesem Vortrag vorgestellt werden sollen. Inhaltlich zielte die Befragung darauf ab, den Status Quo der kommunalen Klimaanpassung in Hessen zu ermitteln sowie die Wissensbedarfe in den Kommunalverwaltungen sichtbar zu machen. Wie sich zeigt, ist der zu deckende Bedarf an Klimaanpassungswissen aus Sicht der kommunalen Akteure vielfältig. Trotz zahlreicher Informationsangebote geben sie beispielsweise an, dass ihnen Wissen, etwa zur kommunalen Betroffenheit von Klimafolgen in unterschiedlichen Handlungsfeldern, zu konkreten Handlungs- und Anpassungsoptionen oder zu Förder- und Beratungsangeboten fehlt. Zudem äußern sie einen zusätzlichen Bedarf an Ressourcen, um bestehende Angebote auch tatsächlich nutzen zu können. Teils große Unterschiede bestehen dabei zwischen kleinen, mittleren und großen Kommunen, etwa welche Wissens- und Handlungsbedarfe zu priorisieren sind. Von Bedeutung ist dabei auch, welche Fachbereiche in den Kommunen für das Thema Klimaanpassung zuständig und verantwortlich sind.

Schlussfolgerungen aus den präsentierten Erkenntnissen der Survey-Befragung sollen abschließend diskutiert werden, insbesondere mit Blick auf einen gelingenden Wissenstransfer in Kommunen, z.B. hinsichtlich der Potenziale für die Aktivierung bisher noch zurückhaltend agierender Kommunen oder in Bezug auf Transferangebote für unterschiedliche Kommunentypen.