„Zwischen Frust und Freude“: Die Akzeptanz von Nutzenden als zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Ladeinfrastruktur (Zwischenergebnisse aus dem H2020 Projekt User-Chi)

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 11:00–12:30
Sitzungsraum
HZ 7
Autor*innen
Katharina Csillak (Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM))
Kurz­be­schreib­ung
Die Akzeptanz von Nutzenden der Ladeinfrastruktur stellt einen Baustein zur Verkehrswende in Städten dar. Das IKEM hat hier die Möglichkeit, erste Zwischenergebnisse ihrer Befragung im H2020 Projekt USER-CHI vorzustellen und zu diskutieren. Das Projekt entwickelt intelligente Lösungen zur Elektromobilität im transeuropäischen Netzkorridor.
Schlag­wörter
Verkehrsgeographie, Nutzerakzeptanz, E-Mobilität, Verkehrswende, Mobilitätswende

Abstract

Die Transformation von Mobilitätsverhalten im Zuge einer Verkehrswende führt zur unterschiedlichen Planung von Verkehrsinfrastruktur und Flächenansprüchen in urbanen Räumen. Die Elektromobilität, als Teil der Verkehrswende, ist durch den Aufbau von Ladeinfrastruktur (LIS) eng mit ihren Ansprüchen an den öffentlichen und privaten Raum verbunden. Daneben ist sie von ständiger technologischer Innovation geprägt, die sich vermehrt an den Bedürfnissen der Nutzenden orientiert. Neben dem Flächenbedarf ist die subjektive Wahrnehmung und die daraus resultierende Akzeptanz von elementarer Bedeutung für den Erfolg einer flächendeckenden Verfügbarkeit von Elektromobilität zum Zweck einer (Teil‑)Substitution von Verbrennungsmotoren. In diesem Beitrag werden die Ergebnisse einer standardisierten Erhebung zur wahrgenommenen Bedienfreundlichkeit und Akzeptanz ausgewählter LIS-Produkte im Rahmen des praxisorientierten Projekts USER-Chi dargestellt und diskutiert.

Die grundlegenden Fragestellungen sind: Wie zufrieden sind Nutzende mit der aktuellen Ladeinfra-struktur und welche Chancen und Hemmnisse lassen sich daraus für die Ladeinfrastruktur ableiten? Inwiefern können nutzenden-orientierte Produkte der Elektromobilität zu einer Verkehrswende beitragen? Unsere Ergebnisse lassen vermuten, dass die Bedienfreundlichkeit und Akzeptanz von heutiger elektrischer Ladeinfrastruktur „zwischen Frust und Freude“ liegen.

Im Zuge des Horizon 2020 Projektes USER-CHI werden in fünf Partnerstädten (Berlin, Rom, Barcelona, Turku und Budapest) von April bis Oktober 2023 standardisierte Online-Befragungen zur Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit durchgeführt. Das Projekt zielt darauf ab den Markt für Elektromobilität zu fördern und zu erweitern. Hierzu werden intelligente Lösungen zur Elektromobilität im transeuropäischen Netzkorridor (TEN-T) entwickelt. Die Ergebnisse der Befragung lassen Rückschlüsse auf die Akzeptanz von Nutzenden im Rahmen des Projekts entwickelten Produkte wie beispielsweise INSOC, INDUCAR oder INCAR zu. INSOC bezeichnet Ladestationen mit Solardach für E-Bikes und E-Scooter. INDUCUAR ermöglicht das induktive, kabellose Laden von E-Autos. Diese Produkte und andersartig gestaltete Ladesäulen für E-Autos sind verfügbar über das Produkt INCAR. INCAR ist eine interoperable Plattform mit App, in der das Routing, der Ladeprozess und die Bezahlung über mehrere (Mini‑)CPOs (Charging Point Operators) oder EMSPs (Electromobility Service Providers) transnational möglich sind. Besonderes Augenmerk liegt bei der Auswertung auf den vorher festgelegten Gestaltungsmerkmalen dieser Produkte, die ebenfalls anhand von Nut-zer*innen-Befragungen abgeleitet wurden. Für den Vortrag werden die ersten Zwischenergebnisse dieser Befragung zur Akzeptanz und Zufriedenheit von Nutzenden unter dem Gesichtspunkt möglicher Chancen und Barrieren bei der Gestaltung von Ladeinfrastruktur präsentiert und im Städtevergleich zur Diskussion gestellt.