Industrieort – Tatort – Erinnerungsort: Die Geschichte des KZ „Katzbach“ in den Adlerwerken
Abstract der Sitzung
Die Adlerwerke prägten den Frankfurter Stadtteil Gallus maßgeblich als Industrie- und Arbeiter*innenviertel. Während der Zeit des Nationalsozialismus profitierte die Firma von der Enteignung jüdischer Unternehmen und von Zwangsarbeit. 1944 wurde auf dem Firmengelände das Konzentrationslager „Katzbach“ errichtet. Bis Kriegsende arbeiteten hier 1616 KZ-Häftlinge in der Rüstungsproduktion. Dieses Kapitel Frankfurter Industriegeschichte wurde jahrzehntelang verschwiegen und verdrängt. Letztes Jahr konnte nach langem Ringen um eine kritische Auseinandersetzung mit der Firmengeschichte die Gedenk- und Bildungsstätte Geschichtsort Adlerwerke eröffnen. Auf der Kurzexkursion „Industrieort – Tatort – Erinnerungsort“ wollen wir in der Ausstellung der Bildungsstätte und bei einem kurzen Stadtteilrundgang die Geschichte der Adlerwerke zur Zeit des Nationalsozialismus betrachten. Wir wollen darüber hinaus Fragen zur Vielschichtigkeit historischer/ gegenwärtiger Orte aufwerfen, ihre Persistenz, Vergänglichkeit, Rezeption, ihre „Authentizität“ und Aktualität kritisch betrachten und diskutieren.
Treffpunkt:
Geschichtsort Adlerwerke, Kleyerstraße 17 im Gallus, FFM (in unmittelbarer Nähe zur S-Bahn Station Galluswarte)