Industrieort – Tatort – Erinnerungsort: Die Geschichte des KZ „Katzbach“ in den Adlerwerken

Fachsitzung
JKG
Sitzungs-ID
JU-636
Termin
Samstag (23. September 2023), 11:00
Raum
Exkursion
Sitzungsleitung
Lioba Martini (Goethe-Universität Frankfurt)
Kurz­be­schreib­ung
1944 wurde auf dem Firmengelände der Adlerwerke im Frankfurter Stadtteil Gallus das Konzentrationslager „Katzbach“ errichtet. Auf der Kurzexkursion wollen wir die Geschichte dieses Ortes eingehender betrachten und Fragen zur Vielschichtigkeit historischer/ gegenwärtiger Orte diskutieren.

Abstract der Sitzung

Die Adlerwerke prägten den Frankfurter Stadtteil Gallus maßgeblich als Industrie- und Arbeiter*innenviertel. Während der Zeit des Nationalsozialismus profitierte die Firma von der Enteignung jüdischer Unternehmen und von Zwangsarbeit. 1944 wurde auf dem Firmengelände das Konzentrationslager „Katzbach“ errichtet. Bis Kriegsende arbeiteten hier 1616 KZ-Häftlinge in der Rüstungsproduktion. Dieses Kapitel Frankfurter Industriegeschichte wurde jahrzehntelang verschwiegen und verdrängt. Letztes Jahr konnte nach langem Ringen um eine kritische Auseinandersetzung mit der Firmengeschichte die Gedenk- und Bildungsstätte Geschichtsort Adlerwerke eröffnen. Auf der Kurzexkursion „Industrieort – Tatort – Erinnerungsort“ wollen wir in der Ausstellung der Bildungsstätte und bei einem kurzen Stadtteilrundgang die Geschichte der Adlerwerke zur Zeit des Nationalsozialismus betrachten. Wir wollen darüber hinaus Fragen zur Vielschichtigkeit historischer/ gegenwärtiger Orte aufwerfen, ihre Persistenz, Vergänglichkeit, Rezeption, ihre „Authentizität“ und Aktualität kritisch betrachten und diskutieren.

Treffpunkt:

Geschichtsort Adlerwerke, Kleyerstraße 17 im Gallus, FFM (in unmittelbarer Nähe zur S-Bahn Station Galluswarte)