Daseinsvorsorge in den ländlichen Räumen Europas: Rückzug oder Innovationstreiber?

Panel
Sonderveranstaltung
Sitzungs-ID
SV-141
Termin
Freitag (22. September 2023), 09:00–10:30
Raum
HZ 14
Sitzungsleitung
Rainer Danielzyk (ARL - Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz Gemeinschaft)
Ingo Mose (Universität Oldenburg)
Kurz­be­schreib­ung
In den Ländlichen Regionen Europas gibt es erhebliche Probleme, die Infrastrukturen der Daseinsvorsorge in adäquater Form aufrecht zu erhalten. Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten für innovative Gestaltungsformen der Daseinsvorsorge, die als mögliche Beiträge zur grundsätzlichen Lösung der Probleme kritisch diskutiert werden sollen.
Schlag­wörter
Ländlicher Raum, Infrastrukturforschung, Digitalisierung, Raumplanung

Tialda Haartsen

Panelist

Tatjana Fischer (Universität für Bodenkultur Wien)

Panelist

Annett Steinführer (Thünen-Institut)

Panelist

Alistair Adam Hernandez

Panelist

Abstract

Die ländlichen Räume Europas entwickeln sich ökonomisch und demographisch sehr unterschiedlich. Unabhängig davon teilen alle aber ein Problem: Die Schwierigkeit, Infrastrukturen der Daseinsvorsorge in adäquater Form aufrecht zu erhalten. Dafür gibt es mehrere Gründe: An erster Stelle ist sicher die geringere Bevölkerungsdichte in ländlichen Räumen zu nennen. In allen ländlichen Räumen ist der Druck spürbar, zur Realisierung von Skaleneffekten Infrastrukturen zu zentralisieren und „kleine Einheiten“ aufzulösen. Das gilt weitgehend unabhängig davon, ob Daseinsvorsorge vor allem als Aufgabe der öffentlichen Hände oder als marktwirtschaftlich zu erzeugende Leistung gesehen wird. Zudem ist aber ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass die Ausdifferenzierung der Nachfrage und die Spezialisierung auf der Angebotsseite zu vielfältigeren Angeboten führen (müssen), die nur für größere Bevölkerungszahlen zu realisieren sind. Das bedeutet in der Regel für ländliche Räume eine weitere Konzentration und größere Entfernungen für die Nachfragenden.

Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten: Flexibilisierung in zeitlicher und räumlicher Hinsicht und Nachfrage gerechte Spezialisierung werden grundsätzlich möglich. Der Digitalisierungsschub im Kontext der Corona-Pandemie hat hier flächendeckend neue Möglichkeiten eröffnet. Allerdings setzt das eine entsprechende leistungsfähige Infrastruktur für Telekommunikation auch in ländlichen Räumen, Anpassungen der Regulation und die Mitwirkungsbereitschaft und -fähigkeit der ländlichen Akteure und Bevölkerung voraus. In verschiedenen ländlichen Regionen Europas hat es in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren bemerkenswert innovative Modellvorhaben, Förderansätze usw. gegeben. Es kann der Eindruck entstehen, dass hier mehr Innovationspotenzial als in Stadtregionen gefordert ist, da dort auch ausdifferenzierte Infrastrukturen der Daseinsvorsorge einfacher in Präsenz genutzt werden können.

Das Panel soll diese Fragen vor dem Hintergrund von empirischen Forschungsprojekten und Aktivitäten in der Politikberatung diskutieren. Zentrale Fragestellungen sind dabei z. B.: