Für eine skeptische Geographie
Mirka Dickel (Universität Jena)
Panelist
Ian Klinke (University of Oxford)
Panelist
Ulf Strohmayer (University of Galway)
Panelist
Matthew Hannah (Universität Bayreuth)
Panelist
Peter Dirksmeier (Universität Hannover)
Panelist
Abstract
An der diesjährigen Tagung der «Neuen Kulturgeographie» in Halle im Januar 2023 haben Mirka Dickel, Ute Wardenga, Pascal Goeke und Eberhard Rothfuß das neue Buch von Benedikt Korf (2022) «Schwierigkeiten mit der kritischen Geographie. Studien zu einer reflexiven Theorie der Gesellschaft» diskutiert und mit Benedikt Korf sowie dem Auditorium in einen durchaus kontroversen Dialog gebracht.
In den «Schwierigkeiten mit der kritischen Geographie» wendet sich Benedikt Korf gegen eine Form von Kritik, die zu vorschnellen Generalisierungen und wohlfeilen sowie oft moralisierenden Bewertungen neigt. Anhand verschiedener Tonlagen der Kritik zeigt das Buch Schonstellungen kritischen Denkens auf, die sich der mühseligen Arbeit der Selbstkritik entziehen: Grautöne, Ambivalenzen und Widersprüche geraten in den Hintergrund. Gegen diese Reflexionsverweigerung formuliert Benedikt Korf einen skeptischen Vorbehalt: Er plädiert für Atempausen, die ein genaueres Hinschauen erlauben. Dabei nimmt das Buch nicht nur die kritische Geographie, sondern eine Vielzahl von Schauplätzen kritischer Theorie in den Geistes- und Kulturwissenschaften in den Blick.
Das Panel «Für eine skeptische Geographie» möchte den in Halle angestoßenen Diskussionsrahmen erweitern, um drei zentrale Fragen konstruktiv zu adressieren: «Wie kann ein skeptischer Vorbehalt die Theoriediskussion in der Humangeographie befruchten? Wie kann ein skeptischer Vorbehalt formuliert werden, ohne emanzipatorische Anliegen preiszugeben? Wie verändern ein skeptischer Vorbehalt methodologische Taktiken in der Humangeographie?»