Gesellschaftstheorie und Tourismus
Michael Janoschka (Karlsruher Institut für Technologie)
Panelist
Sandra Petermann (JGU Mainz)
Panelist
Andreas Pott (Universität Osnabrück)
Panelist
Antje Schlottmann (Goethe-Universität Frankfurt)
Panelist
Anke Strüver (Universität Graz)
Panelist
Abstract
Theoretisch-konzeptionelle Debatten in der deutschsprachigen Humangeographie haben das Spektrum an bearbeiteten Forschungsfeldern und -gegenständen in den letzten Jahren stark ausgeweitet. Arbeit, Austerität, Digitale, Gender‑, Finanz‑, Mehr-als-Menschliche Geographien, Migration, Politische Ökologie bis hin zu Wohnen und Recht auf Stadt wären hier beispielsweise zu nennen. Tourismus spielt in all diesen Diskussionen bisher jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Dabei ist Tourismus ein Querschnittsbereich mit Überschneidungen zu allen genannten Forschungsfeldern. Zugleich hat die Tourismusgeographie, die diese Facetten bearbeiten könnte, im deutschsprachigen Raum in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. Es wird sogar konstatiert, dass es ihr inzwischen an „kritischer Masse mangelt“, um die Breite der angesprochenen neueren „Theorieanstöße adäquat zu berücksichtigen“ (Mayer/Scharfenort 2020, S. 21). Angesichts dieser doppelten Leerstelle wollen wir im Rahmen der Podiumsdiskussion erörtern, welche Rolle der Tourismus als Forschungsgegenstand für die humangeographische Theoriebildung spielen kann und inwiefern eine geographische Tourismusforschung von einer stärkeren Berücksichtigung aktueller theoretischer Diskussionen in der Humangeographie profitieren könnte.