If they just weren’t linked…: Das Verhältnis von globalen Plattformen und regionalen Ökosystemen der Cultural and Creative Industries

Panel
Sonderveranstaltung
Sitzungs-ID
SV-122
Termin
Donnerstag (21. September 2023), 11:00–12:30
Raum
SH 3.104
Sitzungsleitung
Björn Braunschweig (Universität Jena)
Janet Merkel (TU Berlin)
Kurz­be­schreib­ung
Vier Panelists diskutieren nach kurzen Impulsvorträgen die Zusammenhänge von regionalen Ökosystemen mit der globalen Plattformökonomie. Ergänzen sie sich? Stehen sie in Konkurrenz? Wie können regionale Ökosysteme von den Entwicklungen profitieren?

Benjamin Klement (Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie)

(Regionale) Innovations- und Ökosystemförderung

Robin Kuchar (Leuphana Universität Lüneburg)

Live-Spielstätten und ihre Rolle im regionalen Ökosystem

Janet Merkel (TU Berlin)

Kreative Ökosysteme und Stadtentwicklung

Björn Braunschweig (Universität Jena)

Musikplattformen und intersektorale Konvergenz (Tech-/Finanzindustrie)

Abstract

Kreative Akteur*innen in regionalen Ökosystemen sind die Basis aller Wertschöpfungen in einer globalen Musikindustrie und vielen weiteren ‚cultural and creative industries‘ (CCI). Mit zunehmender Finanzialisierung und Plattformisierung der CCI (Musik, Film, darstellende Kunst, Textil u. Ä.) sind die Akteur*innen auf der einen Seite einem immer breiteren Publikum zugänglich, finden sich auf der anderen Seite aber auch unter einer stetig wachsenden Anzahl an Wettbewerber*innen. Für die Navigation in diesem neuen Umfeld und für die Förderung des kreativen Potenzials und der Innovationsfähigkeit der Akteur:innen spielen die sie umgebenden Ökosysteme eine erhebliche Rolle.

Doch durch die COVID-19-Pandemie, steigende Inflation und den Verlust von Freiräumen zugunsten von z. B. Wohnraum, geraten wichtige Bestandteile der regionalen Ökosysteme, wie z. B. Live-Spielstätten, Proben- und Experimentierräume oder kollektive Werkstätten, stetig weiter unter Druck. Im Hinblick auf neuere Entwicklungen im Rahmen von web3- und Plattformökonomie sowie die voranschreitende Konvergenz von z. B. der Musikindustrie mit der Tech- und Finanzindustrie zeigt sich, dass auch die globalen Bestandteile dieser Industrien bis auf die regionale Ebene vordringen. Dort werden Zugänge zu Live-Spielstätten, die Ausgestaltung von Live-Performances sowie die vormals regional konzentrierten Kollaborationen beeinflusst.

Doch in welchem Verhältnis stehen die regionale und die globale Ebene genau? Was sind die drängenden Fragen, die z. B. im Rahmen von Wirtschafts- und Kulturförderung (zukünftig) geklärt werden müssen? Welche Rolle nehmen die regionalen Ökosysteme und ihre Akteur*innen in einer möglichen zukünftigen Verlagerung ins web3 und auf Plattformen ein?

In kurzen Positionsimpulsen und einer anschließenden Diskussion widmen sich vier Expert*innen dieser Gemengelage und versuchen das Verhältnis zwischen regionalen Ökosystemen als Wiege der Innovation und globalen Plattformindustrien, die der Logik von Algorithmen und Finanzialisierung folgen, zumindest ein wenig zu entwirren und zukünftige Entwicklungspfade und Chancen aufzuzeigen.