Klimakrise in der Geographie
E. Lisa F. Schipper (Universität Bonn)
Schäden und Verluste aus entwicklungsgeographischer Perspektive
Christoph Schneider (Humboldt-Universität zu Berlin)
Risiken und Gefahren aus klimageographischer Perspektive
Daniel Hofinger (Ende Gelände/ausgeCO2hlt)
Klimakrise aus Perspektive der Klimagerechtigkeitsbewegung
Christian Zeller (Universität Salzburg)
Sozial-ökologische Transformationen aus wirtschaftsgeographischer Perspektive
Britta Klagge (Universität Bonn)
Klimaschutzpolitik aus energiegeographischer Perspektive
Sybille Bauriedl (Europa-Universität Flensburg)
Globale Klimakrise aus Perspektive der Politischen Ökologie
Abstract
Die globale Erwärmung schreitet voran und führt in eine zunehmend krisenhafte Zukunft. Das auf der UN-Klimakonferenz COP21 in Paris (2015) gesetzte Ziel einer maximalen Erwärmung von 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit wird voraussichtlich überschritten werden. Die internationale, europäische und deutsche Klimapolitik der letzten Jahrzehnte reichen nicht aus, um klimawandelbedingten Risiken und Katastrophen vorzubeugen. Vielmehr bürden die bisherigen Politiken und Maßnahmen der Industrieländer armutsbetroffenen Menschen und Regionen im Globalen Süden die größten Schäden und Verluste auf und fügen sich damit in etablierte Muster globaler Ungleichheit ein. Die Klimakrise und die damit verknüpften sozialen, Biodiversitäts- und Ernährungskrisen sind Folge eines fossilistischen Wirtschaftssystems und stellen damit ressourcenintensive Wachstums- und Wohlstandsideale in Frage.
Zum Verständnis dieser Vielfachkrise verfügt die Geographie über besondere Erkenntnispotentiale. Klimawandelfolgen berühren alle Teilbereiche geographischer Forschung und erfordern einen integrativen Blick auf physische, wirtschaftliche und soziale Prozesse. Dazu gehören neben der Stabilisierung von Ökosystemen und der Versorgungssicherheit auch normative Fragen einer lokal und global gerechten Verteilung von Klimawandellasten und Klimaschutzanstrengungen.
Die Podiumsdiskussion bezieht sich auf das Kongressthema „Planetary Futures“ mit Fokus auf die Folgen des Klimawandels und dessen Bewältigung. Mit der Podiumsveranstaltung wollen wir Forschungsbeiträge und Positionen zum Klimawandel aus unterschiedlichen Perspektiven der Geographie miteinander ins Gespräch bringen und deren Potential für Gerechtigkeits- und Zukunftsfragen zur Diskussion stellen.
Die Podiumsveranstaltung adressiert explizit Vertreter*innen aller geographischen Teildisziplinen, die sich wissenschaftlich mit dem Klimawandel auseinandersetzen und für politische Lösungen der Klimakrise engagieren (wollen).