Wohnen in der (post-)pandemischen Stadtregion: Empirische Befunde und planerische Implikationen

Panel
Sonderveranstaltung
Sitzungs-ID
SV-117
Termin
Donnerstag (21. September 2023), 09:00–10:30
Raum
HZ 6
Sitzungsleitung
Alois Humer (Österreichische Akademie der Wissenschaften)

Nicola Hilti (OST St. Gallen)

Panelist

Panelist

Panelist

Dieter Rink (UFZ Leipzig)

Panelist

Martina Schorn (Österreichische Akademie der Wissenschaften)

Panelist

Annette Spellerberg (RPTU Kaiserslautern-Landau)

Panelist

Abstract

Seit Frühjahr 2020 beeinflusst die COVID‑19 Pandemie direkt wie auch indirekt Wanderungs- und Wohnstandortentscheidungen von Haushalten. Auch wenn die Pandemie in der öffentlichen Wahrnehmung im Zeitverlauf an Brisanz verloren hat, sind die sozialräumlichen Effekte der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie erst mit etwas Zeitverzögerung wissenschaftlich fundiert beobachtbar. Dies trifft insbesondere auf die Auswirkungen der pandemiebedingten Erfahrungen auf die Wohnstandortwahl und -präferenzen zu. Diesen liegen längerfristige Entscheidungen zugrunde, wie Studien zur residentiellen Mobilität bestätigen.

Demgegenüber standen zu Beginn der Pandemie Beiträge, auch aus dem wissenschaftlichen Bereich, in denen bereits früh Meinungen und Mutmaßungen über mögliche Auswirkungen der Pandemie auf das Wohnen sowie die räumliche Entwicklung verfasst wurden. So wurde 2020 eine „Renaissance ländlicher Räume“ sowie das „Ende der Städte, wie wir sie kennen“ prognostiziert.

Wir möchten dieses Panel – dreieinhalb Jahre nach Ausbruch der COVID-19 Pandemie in Europa – zum Anlass nehmen, die damals getroffenen Mutmaßungen über die Auswirkungen der Pandemie auf das Wohnen und Arbeiten in Stadtregionen kritisch zu reflektieren und aktuellen wissenschaftlichen Befunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gegenüberstellen.

Fragen, die im Rahmen des Panels diskutiert werden, sind unter anderem:

Inwiefern lässt sich im Zuge der Pandemie tatsächlich eine verstärkte Suburbanisierung und/oder „Renaissance ländlicher Räume“ beobachten?

Inwiefern haben sich die Wohnwünsche der Menschen im Zuge der Erfahrungen aus der Pandemie verändert? Inwiefern hat dies in einem geänderten Standortwahlverhalten gemündet?

Welche Rolle spielen Remote Working und Digitalisierung sowie multilokales Wohnen seit der Pandemie?

Welche Implikationen für die stadtregionale Entwicklung lassen sich aus der Covid-19 Pandemie ableiten?

Vor dem Hintergrund aktueller multipler Krisen (Klimakrise, Energiekrise, Wirtschaftskrise) möchten wir die empirischen Befunde zu den pandemischen Auswirkungen auf das Wohnungs- und Siedlungswesen in Stadtregionen darüber hinaus nutzen, Lehren für die Stadt- und Raumentwicklung in krisenhaften Zeiten zu ziehen.