Auf den Hund gekommen: Homo homini canis est.

Vortrag
Sitzungstermin
Donnerstag (21. September 2023), 16:30–18:00
Sitzungsraum
HZ 10
Autor*innen
Joachim Rathmann (Augsburg)
Kurz­be­schreib­ung
Was sind die gesellschaftlichen Bedürfnisse oder Defizite, die dazu führen, dass die Anzahl der Hunde stetig ansteigt?
Schlag­wörter
Hunde, Mensch-Umwelt-Beziehungen, Single-Haushalte, ökologischer Fußabdruck

Abstract

Der Hund gilt als bester Freund des Menschen und die Liebe zu Hunden wird in Deutschland immer stärker. So ist der Bestand an Hunden und Katzen in den vergangenen 20 Jahren stark angestiegen, die Anzahl der Hunde hat sich in Deutschland von 5,5 Mio. (2005) auf 9,2 Mio. (2017) nahezu verdoppelt. In der Corona-Zeit hat sich dieser Anstieg nochmals beschleunigt. Inzwischen leben fast 12 Mio. Hunde in Deutschland, 87 Mio. in Europa.

Hunde sind seit je her Gefährten des Menschen und erfüllen als Schutz- oder Begleithund wichtige Funktionen. Doch im Kontext der ökologischen Krise gilt zunehmend das Augenmerk der Klimabilanz von Fleischfressern, denn große Menge proteinhaltigen Futters führen zu einem erheblichen ökologischen Fußabdruck. Darüber hinaus stören (freilaufende) Hunde auch Wildtiere; Hund hinterlassen große Nährstoffmengen, wie Stickstoff und Phosphate in der Natur. In diesem Fall ist der „Düngemitteleintrag“ besonders für nährstoffarme Schutzgebiet ziemlich schädlich und torpediert Naturschutzbemühungen. Denn selbst wenn die Feststoffe im Plastikbeutel eingesammelt werden sollte, verbleibt das Flüssige im Boden. Eine zu hohe Stickstoffbelastung hat gravierende Auswirkungen auf Ökosysteme, die biologische Vielfalt nimmt ab, der Stickstoff belastet als Nitrat das Grundwasser und ein Nährstoffüberschuss führt zu einer Eutrophierung von Gewässern.

Hinzu kommen gesellschaftliche Entwicklungen:

Nun, was geschieht in einer Gesellschaft, die sich vereinzelt, sich mit Hunden (und anderen Haustieren) tröstet und gleichzeitig authentische Naturerfahrung zunehmend verliert? Die negativen ökologischen Folgen sind evident. Doch wie lassen sich hier schädliche Entwicklungstendenzen einhegen? Es werden Möglichkeiten aufgezeigt, die ein nachhaltiges Miteinander von Mensch und Mitwelt eröffnen.