Außerschulisches Lernen „next level“: Mit mobile digital game-based learning mehrperspektivisch komplexe Inhalte in heterogenen Lerngruppen vermitteln

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 09:00–10:30
Sitzungsraum
SH 1.105
Autor*innen
Phillip Bengel (Philipps-Universität Marburg)
Kurz­be­schreib­ung
Es wird die Konzeption und Evaluation eines mehrperspektivischen spiel-basierten Lernformats für außerschulische geographische Bildung dargestellt. Dieses wurde speziell für den Einsatz mobiler digitaler Medien gestaltet und im Rahmen einer quantitativen Studie getestet.

Abstract

Die zentralen Herausforderungen unserer Zeit, wie z. B. die Veränderung unserer Umwelt und die Digitalisierung vereint eine gemeinsame Eigenschaft: sie sind fast immer von einer hohen Komplexität geprägt. Das macht es meist unmöglich ihnen mit Lösungsansätzen beizukommen, die auf einzelnen unzusammenhängenden Perspektiven basieren. Um den jungen Generationen zu ermöglichen, diese Probleme aus möglichst vielen relevanten Perspektiven zu betrachten, zu verstehen und schließlich konstruktiv damit umzugehen, müssen innovative Bildungsmaßnahmen geschaffen werden die dieser Aufgabe gerecht werden. Darüber hinaus muss sich der Erfolg dieser Maßnahmen gleichermaßen auf allen Lernenden verteilen, ohne dass sie dabei durch ihre individuellen biografischen oder einstellungsbezogenen Merkmale eingeschränkt werden. Es stellt sich also die Frage, wie geeignete Bildungsansätze gestaltet werden müssten, welche Erfolgsbedingungen, ausgehend von der Konzeption, aber vor allem von den Lernenden selbst, mit ihnen verbunden sind?

2019 bis 2022 wurde am Fachbereich Geographie der Philipps-Universität mit Hilfe mobiler digitaler Medien ein mehrperspektivisches digital-spielbasiertes Lernkonzept für den außerschulischen Bildungsbereich entwickelt . Der „SENSO-Trail“ (Science Education and Natural System Observation), wurde im universitätseigenen Forschungs- und Lehrwald implementiert und schließlich mit einer quantitativen Studie im pre-post und follow-up-Design untersucht. Dabei wurde sich auf die Auswirkungen und Qualitäten des Konzepts konzentriert und schließlich dessen Robustheit gegenüber individuellen Teilnehmendenmerkmalen in heterogenen Gruppen untersucht. Im Vergleich mit einer Kontrollgruppe wurde die Akquise von fachspezifischem Wissen von n = 94 Schüler*innen, sowie der Einfluss potenzieller personenbezogener Parameter längsschnittlich analysiert. Die Ergebnisse stellen eine Grundlage zur Gestaltung zeitgemäßer Ansätze für den außerschulischen Bereich, nicht nur im geographischen Kontext, dar und bilden damit den Ausganspunkt für weitere Forschung auf diesem, relativ jungem Gebiet der Bildung mit mobilen Technologien.