Digitalisierung und Data Literacy in der geographischen Bildung

Fachsitzung
Sitzungs-ID
FS-456
Termin
Freitag (22. September 2023), 09:00–10:30
Raum
SH 1.105
Sitzungsleitung
Carina Peter (Philipps-Universität Marburg)
Sandra Sprenger (Universität Hamburg)
Kurz­be­schreib­ung
Ziel der Fachsitzung ist es, theoretische sowie empirische Erkenntnisse zur Einbindung einer Digital- und Data Literacy in Bildungsbereiche zu diskutieren, um Impulse für die Entwicklung einer zukünftigen fachlichen Bildung ableiten zu können.
Sören-Kristian Berger (Universität Hamburg)
Sandra Sprenger (Universität Hamburg)
Carina Peter (Philipps-Universität Marburg)
Data Literacy in geographischen Lehrplänen

Abstract der Sitzung

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen und hat unser Leben in vielerlei Hinsicht verändert. Sie hat sich einerseits zu einem zentralen Treiber für Innovation und Wachstum entwickelt und hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir arbeiten, lernen und miteinander kommunizieren, grundlegend zu verändern. Bei der Bewältigung der großen Herausforderungen des globalen Wandels, wie Klimawandel, Globalisierung und Migration, sowie der nachhaltigen gesellschaftlichen Transformation ist die Digitalisierung grundlegend und das Fach Geographie kann dazu einen Beitrag leisten.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist es wichtig, dass wir uns insbesondere auch im Fach Geographie mit der Digitalisierung auseinandersetzen und umfassende Kenntnisse in diesem Bereich entwickeln. Digitalisierung ist ein Bildungsauftrag. Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, Handlungsoptionen in einer sich schnell verändernden Welt zu entwickeln. Eine wichtige Aufgabe der Schulen ist es dabei, den Schülerinnen und Schülern digitale Kompetenzen zu vermitteln. Gleichzeitig müssen (angehende) Lehrerinnen und Lehrer dahingehend befähigt werden.

In den kommenden Jahren werden wir uns immer stärker mit dem Konzept der planetary futures auseinandersetzen müssen, also mit den Auswirkungen unserer Handlungen auf den Planeten und seine Zukunft. In diesem Zusammenhang wird auch eine Auseinandersetzung mit Digitalisierung und Data Literacy an Bedeutung gewinnen. Dabei verfügt die Geographie über umfassende Kompetenzen, auch im Umgang mit großen Datensätzen (Big Data), z.B. Modellierung von Klima- und Umweltdaten. Auch in Bildungskontexten werden solche Kompetenzen im Sinne einer Datenkompetenz (Data Literacy) bedeutsam. So bestimmen digitale Informationstechnologie und der Umgang mit digitalen Daten und Informationen sowie computergestütztem Wissen und Algorithmen zunehmend private, gesellschaftliche und berufliche Bereiche. Data Literacy, also die Fähigkeit, Daten zu sammeln, zu analysieren und zu interpretieren, ist auch im Kontext Mensch und Umwelt von Bedeutung. Sie ermöglicht es uns, die Auswirkungen der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft und unsere Umwelt besser zu verstehen und zu beurteilen.

Vor diesem Hintergrund sind alle an der geographischen Bildung beteiligten Akteure aus Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Schulpraxis eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Die Fachsitzung soll theoretische sowie empirische Erkenntnisse zur Einbindung von Digital und Data Literacy in Bildungsbereiche aufzeigen, um Impulse für die Entwicklung einer zukünftigen fachlichen Bildung ableiten zu können. Es soll den Fragen nachgegangen werden: Welche Erkenntnisse zur Implementierung von Digital Literacy und Data Literacy im Kontext einer fachlichen Bildung gibt es? Welche Hürden gilt es auf schulischer Ebene oder auf Hochschulebene zu überwinden? Wie können erfolgreiche Konzepte für Fort- und Weiterbildungen aussehen?