Caring Technologies in Place?! Alter(n)s- und Raumkonstruktionen in Pflegetechnologien

Vortrag
Sitzungstermin
Donnerstag (21. September 2023), 16:30–18:00
Sitzungsraum
HZ 5
Autor*innen
Kurz­be­schreib­ung
In unserem Beitrag fragen wir auf Grundlage einer empirischen Forschung, inwiefern Alter(n)sbilder, daran geknüpfte Care-Beziehungen und spezifische Wohnformen in digitale Pflegetechnologien eingeschrieben sind.

Abstract

Die aktuelle Care-Krise birgt dramatische Auswirkungen für die sinkende Anzahl an Pflegenden und die steigende Zahl an Pflegebedürftigen. Dem Trend des demographischen Wandels soll mithilfe eines digital vermittelten ageing in place begegnet werden. Dabei lauten die Versprechen an ein Altern in den eigenen vier Wänden mehr Unabhängigkeit, Sicherheit und Selbstbestimmung auch im hohen Lebensalter und eine Kostenreduzierung der öffentlichen Ausgaben im Gesundheitssektor. In unserem Beitrag fragen wir, inwiefern Alter(n)sbilder, daran geknüpfte Care-Beziehungen und spezifische Wohnformen in digitale Pflegetechnologien eingeschrieben sind. In der Sitzung stellen wir Ergebnisse aus qualitativen Interviews mit Entwickler*innen und Anbieter*innen digitaler Pflegetechnologien vor. Wir beleuchten die Ko-Konstruktion von Alter(n), Raum und Technik aus feministischer Perspektive. Wir zeigen, dass Hochaltrigkeit und Care und ihnen zugewiesene Räume – wie z.B. das stationäre Pflegeheim – durch die Technologien verworfen und abgewertet werden. Gleichzeitig wird damit das Zuhause ein neuer Ort der Pflege. Mit unserer Forschung wollen wir zu einer sozialtheoretisch informierten, geographischen Alternsforschung beitragen und tiefer in das Spannungsfeld zwischen technokratischen Lösungsvorschlägen für die Pflegekrise und emanzipatorischen Technikversprechen eintauchen.