Cosmopoliteracy: Ein geografiebasiertes Future Skill mit großem Potenzial

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 11:00–12:30
Sitzungsraum
SH 1.106
Autor*innen
Angelika Neudecker (Ruhr-Universität Bochum)
Kurz­be­schreib­ung
Cosmopoliteracy: Ein geografiebasiertes Future Skill mit großem Potenzial. Cosmopoliteracy subsummiert meine persönliche Gedanken- und Erfahrungs-Expedition der letzten Jahre - und baut ein Brücke zu Lernsettings der Zukunft, die eines nicht aus dem Auge verlieren: die globale Perspektive. Als Werkzeug zur Vermittlung von Cosmopoliteracy wird die eKursion als innovatives Format vorgestellt. Der Beitrag ist für alle, die eine kleine Reise ins Reich der Cosmopoliteracy und der eKursion machen wollen!

Abstract

Cosmopoliteracy ist ein Future Skill, das durch die geografische Auseinandersetzung gestärkt wird. Natürlich ist das Fach Geografie an Schulen und Hochschulen Adressat, um die Cosmopoliteracy zu etablieren. Damit diese sozusagen weltwissender, also cosmopoliterat, werden.

Warum ist es von Relevanz, cosmopoliterat zu sein? Klimawandel und der Raubbau an der Natur, der nach wie vor betrieben wird, werden hier als ausreichende Gründe angesehen, um weitere Zugänge zu einem größeren Weltverständnis und Weltwissen anzustreben.

Doch haben wir nicht schon genügend Konzepte, die sich um ein nachhaltiges Denken und Handeln bemühen? Warum braucht es die Cosmopoliteracy als Konzept für die Zukunft? Lassen Sie mich hier zwei Gründe anführen:

(1) Zunächst folgt die Cosmopoliteracy einer Begrifflichkeit und einer Entwicklung, die wir aus den Future Skill bzw. 21st Century Skills kennen. Literacy ist hier ein Wort mit Tragweite, so zum Beispiel in Digital Literacy oder Futures Literacy. Cosmopoliteracy fügt sich hier also in einen Zeitgeist ein, der der Gesamtentwicklung dienlich sein kann.

(2) Auch argumentiere ich, dass in der Fülle an Konzepten durch die Cosmopoliteracy eine Lücke geschlossen wird, die bei genauerer Betrachtung deutlich wird. Betrachten Sie hierzu die nachfolgende Abfolge von Begriffen, die stellvertretend für relevante Konzepte und Bewegungen stehen:

Global Awareness - Global Mindedness - Global Identity - Global Competence - Global Citizen.

Was fällt Ihnen auf? Dass das Maß an Intensität und Verbundenheit mit der Welt von Begriff zu Begriff immer stärker wird? Dass eventuell auch die Konsequenzen, die diese Begriffe indirekt von uns fordern, immer intensiver werden? Fällt Ihnen auch auf, dass zwischen Global Identity und Global Competence ein deutlicher Sprung von einer eher passiven Haltung hin zum Aktiven-Beteiligt-Sein vorhanden ist, bei dem die Frage gestellt werden kann, wie es hier gelingen kann, dass das Entwicklungskontinuum nicht unterbrochen wird? Hier gibt das Konzept der Cosmopoliteracy eine Antwort. Sie füllt genau diese Lücke.

Natürlich soll noch die Frage beantwortet werden, wie Cosmopoliteracy vermittelt werden kann bzw. wie die Lernenden selbst cosmopoliterat werden können. Hier gibt es sicher unterschiedliche Möglichkeiten. Den Einsatz von digitalen eKursionen möchte ich hier als eine Möglichkeit vorstellen. Da ich seit mehreren Semestern die eKursion als Lehr-Lern-Format selbst im Kontext meiner Hochschullehre einsetze, möchte ich Ihnen meine Erfahrungen weitergeben.

Allgemein bewegen mich im Zusammenhang mit Cosmopoliteracy und eKursionen drei Fragen:

A. Was denken Sie über das Future Skill Cosmopoliteracy und welche Potenziale, aber auch welche Stolpersteine sehen Sie?

B. Wie müssen eKursionen gestaltet sein, damit sie ihr Ziel - die Steigerung der Cospmopoliteracy - umfänglich erreichen?

C. Bauen Cosmopoliteracy als Lernziel und eKursionen als Lernwerkzeug eine Brücke zu KI-basierten Lernsettings der Zukunft?