Der hohen Dringlichkeit, auf systemische Krisen des Anthropozäns, allen voran die Klima- und Biodiversitätskrise zu reagieren, stehen noch immer zahlreiche beharrende Kräfte entgegen. Nimmt man dabei die Rolle der (geographischen) Bildung in den Fokus, so bleibt diese in ihren Inhalten (vor allem Lehrinhalten und Vermittlungsformen), Konzepten und Zielsetzungen relativ unverändert und trägt in ihren jetzigen Zielsetzungen und Strukturen nicht im nötigen Umfang zu einer nachhaltigen Entwicklung bei. Der Fokus auf die Reproduktion von bestehendem Wissen steht eigenständigem, mündigem, an Werten von Nachhaltigkeit ausgerichtetem Lernen und damit der Koproduktion von neuem Wissen entgegen. Bildung trägt damit zur Verfestigung aktueller gesellschaftlicher Verhältnisse bei und fokussiert zu wenig auf Zukunftskompetenzen und Nachhaltigkeit sowie Klimafreundlichkeit von Lebensstilen (vgl. APCC 2022). Verweigern wir als Ermöglicher*innen von Bildungsprozessen uns diesen Herausforderungen und gehen wir weiter gedankenlos in die Zukunft? Oder gelingen uns Visionen und Umsetzungen transformierter und folglich transformierender Bildung, speziell geographischer Bildung? Entfesseln wir in dieser Fachsitzung die Gedanken und brechen wir auf in eine völlig andere Bildungszukunft. Gefragt sind dabei die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung und ein grundlegender Paradigmenwechsel in Richtung holistischer, integrierter und transformativer Herangehensweisen. Die Geographie (und wirtschaftliche Bildung) als Unterrichtsfach, das können wir gut argumentieren, bietet mit ihrer innerdisziplinär interdisziplinären Denkweise hierfür besonders positive Voraussetzungen. Setzen wir uns also neue Ziele und denken wir gemeinsam umfassende Strukturreformen. Setzen wir auf nachhaltige und klimafreundliche Bildungskonzepte (BNE, Klimawandelbildung, transdisziplinäre und transformative Bildung). Ermöglichen wir die Entwicklung von zukunftsfähigen Kompetenzen und Werten, um letztlich klimafreundliche und nachhaltige Lebensstile überhaupt erreichen zu können. In dieser Fachsitzung „Gedanken – LOS in die Zukunft“ sind alle entsprechend mutigen transformativen Gedanken willkommen. Besonders freuen würde es uns, wenn diese in weiterer Folge in der Fachzeitschrift GW-Unterricht publiziert würden – wozu wir herzlich einladen.

Lightening Session: 5 Impulsvorträge (jeweils 8-10 min Impuls, anschließend 8-10 min Diskussion, insgesamt 18 min), Austausch und Diskussion sollen einen höheren Stellenwert als in üblichen Vortragssitzungen bekommen.