Crossed Media Approach als ein digitalgestütztes Lehrformat für die Hochschullehre: Erfahrungen und Perspektiven
Abstract
In den letzten Jahren hat die Integration visueller und audiovisueller Methoden im Bereich der geographischen Hochschullehre eine zunehmende Bedeutung erfahren. Im Zuge dieses Trends wurden einige innovative Methoden eingesetzt und erprobt. Gleichwohl gibt es immer noch viel Raum für die Entwicklung weiterer neuer Ansätze, die eine zeitgemäße Ausbildung für Studierende im Bereich von Digitalität und Medienkompetenz sowie im Umgang mit digitalen Formaten fördern. Vor diesem Hintergrund ist es meines Erachtens zielführend, den Blick z.B. auf die Journalistik zu richten. Dies eröffnet die Möglichkeit, Arbeitsweisen aus anderen Bereichen aufzugreifen und diese zu nutzen, um verschiedene methodische Ansätze in digital-gestützten Lehrformaten zu verbinden.
In meinem Vortrag werde ich auf anschauliche Weise eigene Erfahrungen aus zwei feldforschungsbasierten Projektstudien vorstellen. Die Projektstudie ist ein Modul, das sich über zwei Semester erstreckt und in dem Studierende fachbezogene Inhalte weitgehend selbständig mittels verschiedener (neu zu erlernender) Methoden erarbeiten. In meinen Ausführungen gehe ich darauf ein, welche Potentiale, aber auch Herausforderungen für Studierende und Lehrende bestehen. Dies betrifft u.a. eine kritische Reflektion des Gelernten sowie Empfehlungen und Impulse für die Weiterentwicklung neuer Formate, die sich auf Basis digitalgestützter Methoden in die geographische Hochschullehre integrieren lassen.
Dabei werde ich die erlernbaren Fähigkeiten und Kompetenzen in den Vordergrund stellen. Ich möchte einen didaktischen Ansatz präsentieren und diskutieren, bei dem verschiedene digitale Methoden und Ausgabeformate (u.a. Fotografie, Videografie und soziale Medien) in einem Wechselspiel zusammenwirken und ein breites Spektrum an (digitalbezogenen) Kompetenzen fördern – dies bezeichne ich als crossed media approach. Dabei erlernen die Studierenden neben technischen Grundlagen, wie beispielsweise kameraunterstütze Interviews zu führen, auch Grundlagen in Film, Fotographie und Schnitt sowie das in diesem Ansatz enthaltene kreative Potential auszuschöpfen. Durch die konkrete Anwendung der Technologie im Feld, die begleitenden Diskussionen und die Postproduktion werden eine gezielte Weiterbildung sowie eine Stärkung des Umgangs mit und der Einordnung von digitalen Formaten gefördert. Darüber hinaus ermöglicht dieses Lehr-Lernkonzept forschungsethische Fragen –vor allem im Rahmen digitalgestützter audiovisueller Forschung – zu adressieren. All dies trägt dazu bei, dass der Umgang und die Auseinandersetzung mit Digitalem in Bezug auf geographische Themen und Fragen aus erweiterten Perspektiven bearbeitet und reflektiert werden kann. Ich hoffe, mit meinem Vortrag eine Diskussion über geographische Lehr-Lernkonzepte als Bestandteil einer Kultur der Digitalität anzuregen, neue Impulse und Ideen für die Hochschullehre zu geben sowie einen Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit diesen und zukünftigen Entwicklungen zu leisten.