Das Unsichtbare verständlich machen? Für ein Kartieren näher zum Objekt
Abstract
Im Höhenflug des modernen Betrachters nach Haraway wird aus einer unermesslichen Welt von Geschehnissen dank scheinbar perfekter Optik und Schulung das Objekt des Betrachtens ersichtlich und bemessen. Eine Art lineare Perspektive ohne erkennbaren Fluchtpunkt, die über Jahrhundert erstaunliches und einsichtiges ermöglicht, die aber mit einer mächtigen Objektifizierung einhergeht. Dieser Beitrag setzt hier an und überlegt im Sinne der Objekt Orientated Ontology (Harman), wie eine andere Art des Kartierens die Distanzen nicht nur metrisch erfasst, aber vor allem als die Entfernung zwischen Wissen und Erfahrung mitverfasst. Das heißt, die Karte wird eine unmittelbare an das Subjekt nahe Aufzeichnung der rezipierten Wahrnehmungen und Messungen, mit Aufmerksamkeit hinsichtlich der Verflechtungen, die die Geschehnisse und durch das Kartierten Objekten Sinn geben. Der Ansatz mag auch die Biases der Forschung und Daten der tradierten kartografischen Sichtweise besser berücksichtigen. Paul Klee schrieb, «Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar», in dieser Präsentation geht es um einen ethischen Ansatz, der das Unsichtbare sowohl sichtbar als auch verständlich in der Geografie macht.