Der Erzgebirge Atlas
Abstract
In der Raumplanung erfährt der Maßstab der Region derzeit eine zunehmende Aufmerksamkeit als Planungs- sowie Handlungsraum und damit notwendigerweise auch als Dialograum. Über eine Region zu sprechen stellt dabei neue Anforderungen an Darstellung und Formate des Wissensaustauschs.
An der TU Dresden hat sich der Lehrstuhl Urbanismus und Entwerfen vor zwei Jahren auf den Weg ins Erzgebirge gemacht, um genau diesen Fragen nachzugehen. Aus den Ergebnissen städtebaulichen Kartierungsseminaren ist als Zwischenschritt der sogenannte Erzgebirge Atlas entstanden, der die Vielfalt der Region sichtbar macht. Die Naturräume und ihre Ökosysteme, die Wirtschaftsgeschichten, Kulturschätze aller Couleur, die Schwierigkeiten und Möglichkeiten der Region. Dabei werden klassische Kartierungselemente mit narrativ-visuellen, emotional-affektiven Elementen und Informationsgrafiken verschnitten, die auch Nicht-PlanerInnen verständlich werden und die Wahrnehmung über die Region herausfordern.
Der Erzgebirge Atlas ist als offener Wissensspeicher angelegt, der in einem zweiten Schritt durch Dialogformate weiter angereichert und mit Leben gefüllt wird. Denn wichtig ist, dass nicht immer nur über das Erzgebirge gesprochen wird, sondern die Erzgebirger*innnen selbst Wissen über ihre Region aufschließen. Dafür geht die Wissenschaft im Frühjahr/Sommer 2023 auf Tour durch die Region, mit gedrucktem Atlas und wandernder Ausstellung im Gepäck.
Das Kartenwerk dient in vier thematischen Veranstaltungsformaten als Gesprächsanlass und Diskussionsgrundlage für weitere Verortungen, für das Einsammeln und Visualisieren von Geschichten und Biografien, für dokumentarische Eindrücke beim Wandern durch die Landschaft und andere Artefakte.
Im Rahmen des Impulsvortrags werden Atlas und Dialogformate vorgestellt und mit der Frage verbunden, ob und wie und darüber der regionale Maßstab visuell beschrieben werden kann und wie erprobte Formate und Darstellungen der kollaborativen Wissensproduktion in dem Kontext übertragbar oder anpassbar sind.
Weitere Informationen zu Projekt und Prozess folgen zeitnah unter: www.erzgebirgeatlas.de