Die Hochschule als soziale Infrastruktur für Nachhaltigkeit: Chancen und Barrieren auf dem Weg zur Transformation

Vortrag
Sitzungstermin
Donnerstag (21. September 2023), 18:15–19:45
Sitzungsraum
SH 1.104
Autor*innen
Tobias Breuckmann (Universität Münster)
Rebecca Froese (Universität Münster)
Kurz­be­schreib­ung
Auf der Grundlage empirischer Forschung indiziert der Beitrag ermöglichende und behindernde Strukturen, für Hochschulen als partizipative soziale Infrastrukturen in der Nachhaltigkeitstransformationen und analysiert, welche Bedarfe sich daraus ergeben.

Abstract

Die Nachhaltigkeitstransformation zielt auf eine Balance von Gesellschaft, Umwelt, und Wirtschaft ab. Hochschulen können hier wichtige Treiber und Partnerinnen in der Nachhaltigkeitstransformation auf lokaler Ebene sein, indem sie sowohl nach innen die Nachhaltigkeit ihrer eigenen Prozesse reflektieren und transformieren als auch nach außen Impulse zur stadt- und gesamtgesellschaftlichen Nachhaltigkeitstransformation geben. Durch die Ermöglichung und Förderung eigenständiger und partizipativer Prozesse für Studierende, Angestellte oder lokale Gruppen schaffen Hochschulen soziale Infrastrukturen, die umfassendere Transformationen in der Stadt oder Region anstoßen. Um bestehende soziale Infrastrukturen zu erhalten, zu fördern und neue zu etablieren, ist es notwendig, die schon existierenden ermöglichenden Strukturen zu kennen und behindernde Strukturen zu identifizieren. Am Beispiel der Hochschullandschaft Münster stellt dieser Beitrag daher die folgende Frage: Welche ermöglichenden und behindernden Strukturen erleben Mitglieder der Münsteraner Hochschulen in ihrem Bestreben, Nachhaltigkeitstransformation anzustoßen und welche Bedarfe ergeben sich daraus für die Gestaltung partizipativer sozialer Infrastrukturen? Damit verfolgt dieser Beitrag das Ziel, bestehende Strategien und Netzwerke zu kartieren und Lücken aufzuzeigen, die Hochschulen zu Orten umfassender Teilhabe aller Statusgruppen in der Nachhaltigkeitstransformation machen können. Auf Basis von semi-strukturierten Interviews und Online-Fragebögen an drei Münsteraner Hochschulen, stellen wir eine erste Diagnose der bestehenden Strukturen und Veränderungsbedarfe an den drei Hochschulen vor, die den Aufbau sozialer Infrastrukturen in Form von Reallaboren als niedrigschwellige Beteiligungsformate informieren wird. Langfristig trägt diese Diagnose daher dazu bei, die Entwicklung individueller Transformationspfade und -instrumente an den Hochschulen zu entwickeln und in einem weiteren Schritt Potenziale für die Anwendung an anderen Hochschulen aufzuzeigen.