Digitale Innovationen in der partizipativen Planung: Visualisierung städtebaulicher Maßnahmen über Augmented Reality

Vortrag
Sitzungstermin
Mittwoch (20. September 2023), 09:00–10:30
Sitzungsraum
SH 3.104
Autor*innen
Lars Sievers (TU Dortmund)
Eva Reinecke (TU Dortmund)
Frank Othengrafen (TU Dortmund)
Kurz­be­schreib­ung
Augmented Reality kann die Qualität von Beteiligungsprozessen in der Planung verbessern und zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen. Die Auswertung von Fallstudien zeigt aber auch, dass die Potenziale nicht voll ausgeschöpft werden, da AR nicht in allen Planungsphasen eingesetzt wird.
Schlag­wörter
Smart City, Augmented Reality, Digitalisierung, digitale Transformation, Partizipation

Abstract

Digitale Daten und Werkzeuge unterstützen Planer*innen zunehmend in ihrem alltäglichen Handeln und bei der Entscheidungsfindung für die Umsetzung konkreter Planungsinhalte, zum Beispiel bei der Erfassung und Steuerung von Verkehrs- und Stoffströmen oder auch bei der datengestützten Beteiligung im Rahmen der Bauleitplanung. Hier stoßen analoge und herkömmliche Beteiligungsformate aufgrund der Komplexität von Planungs- und Beteiligungsverfahren, kommunikativer Defizite und heterogener Bevölkerungsstrukturen mit unterschiedlichen Interessenslagen häufig an ihre Grenzen.

Dabei scheinen insbesondere die Anforderungen an eine nachhaltige Stadtentwicklung innovative Ansätze und Konzepte zu erfordern, die die Bevölkerung nicht nur in Planungsprozesse, sondern auch in die Gestaltung des städtischen Raums einbeziehen. Moderne Formate wie Augmented Reality (AR) können dabei helfen, die Motivation zur Partizipation zu erhöhen und verschiedene Planungskonzepte durch unterschiedliche Formen der Visualisierung realistischer darzustellen (Othengrafen et al. 2022; Friesecke 2020). Durch den Einsatz von AR können die beteiligten Personengruppen eine virtuelle Anpassung der neu geplanten Strukturen für ein bestimmtes Gebiet vor Ort betrachten. Dabei überschneidet sich die Darstellung digitaler Objekte mit der Realität, d.h. reale Situationen werden mit zusätzlichen digitalen Informationen angereichert (Kikuchi et al. 2022; Zeile 2017).

Der Vortrag stellt hierzu spezifischen Praxisbeispiele von AR-Anwendungen in der Planungsbeteiligung vor und diskutiert den innovativen Charakter dieser Anwendungen hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit, Nutzbarkeit und des Mehrwerts für Planungsprozesse (z. B. hinsichtlich der Möglichkeiten nicht nur die Motivation der Bevölkerung zur Beteiligung an Planungsprozessen zu erhöhen, sondern auch die Qualität von Beteiligungsprozessen selbst zu verbessern). Dabei greifen wir auf Erkenntnisse des Forschungsprojektes 5G-CityVisAR (Laufzeit 2022-2024) zurück, das den Einsatz von AR-Anwendungen in der Planungsbeteiligung im deutschsprachigen Raum evaluiert und eigene AR-Anwendungen mit relevanten Akteur*innen entwickelt und testet.