Eine fachübergreifende Plastiklehr- und -lernwerkstatt zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Abstract
Plastik und Plastikmüll kommen im Rahmen der Umwelt- und Müllproblematik aufgrund ihrer Menge, langen Zersetzungszeit sowie der Ausbreitung von Mikroplastik eine besondere Bedeutung zu. Sie bieten einen idealen Einstieg um verschiedene Umweltproblematiken und Zusammenhänge zu thematisieren und zu bearbeiten. Neben dem Thema Mikroplastik wird der Vermeidung, dem Recycling und Upcycling von Plastikmüll eine besondere Rolle zugesprochen. Im Gegensatz zu linearen Systemen, zielt eine zirkuläre Wirtschaft darauf ab, Stoffe und Energie im System zu erhalten und wieder in Wert zu setzen.
Der Kurzbeitrag bietet einen ersten Erfahrungsbericht zum Plast.Ed Projekt, welches sich fachübergreifend auf eine aktive, kritische und handelnd-gestalterische Weise mit dem Thema Plastik im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie der (Aus‑)Bildung von Studierenden sowie Schülerinnen und Schülern auseinandersetzt. Durch die Entwicklung und Umsetzung einer Plastikrecyclingwerkstatt schafft das Projekt einen angewandten Rahmen zur Entwicklung und Umsetzung von Lehr- und Lernkonzepten. Die Werkstatt basiert auf dem Precious Plastic Konzept: Maschinen und Werkzeuge zum Recyceln von Plastikmaterialien erlauben es, den Plastikkreislauf aktiv zu erarbeiten und im Sinne einer Kreislaufwirtschaft zu schließen. Im Zentrum steht dabei die Befähigung zur aktiven Auseinandersetzung mit Fragestellungen der Nachhaltigkeit hinsichtlich der Dimensionen Ökologie, Ökonomie, Soziales und Gesundheit. Während lange Zeit kritisiert wurde, dass für die praktische Umsetzung von BNE im Schulkontext vor allem geeignete Unterrichtsansätze fehlen, geht die Anwendung von BNE im hier beschriebenen Projekt durch einen fachübergreifenden Ansatz einen Schritt weiter. Anliegen des Projekts ist es, dass sich Studierende, Schülerinnen und Schüler sowie außerschulische Gruppen nicht nur theoretisch mit Fragestellungen zur Nachhaltigkeit auseinandersetzen, sondern aktiv und kritisch handeln. Damit sollen im Vorhaben die Kompetenzbereiche „Erkennen“, „Bewerten“ und „Handeln“ einer BNE adressiert werden und die beteiligten Personen zur kritisch-reflexiven Auseinandersetzung mit dem Thema Plastik befähigt werden.