Experimentieren, Lernen und Übertragen: Biosphärenreservate als Reallabore sozial-ökologischer Transformationen
Abstract
In jüngster Zeit werden vermehrt Forderungen laut, Naturschutz stärker unter den Vorzeichen sozial-ökologischer Transformationen zu diskutieren und zu überlegen, welche Impulse vom Naturschutz in Richtung einer nicht mehr auf ständiges materielles Wachstum fixierten Lebens- und Wirtschaftsweise ausgehen können (Leibenath et al. 2021). Bislang ist jedoch wenig darüber bekannt, wie in Biosphärenreservaten damit umgegangen wird.
Im Mittelpunkt des Beitrags steht daher die Frage, inwieweit die deutschen Biosphärenreservate als Reallabore sozial-ökologischer Transformationen verstanden werden können. Ziel ist es aufzuzeigen, was Mitarbeiter:innen der Biosphärenreservatsverwaltungen unter ‚sozial-ökologischer Transformation‘, ‚Experimentieren‘, ‚Lernen‘ und ‚Übertragen‘ verstehen, welche Erfahrungen und Praxisbeispiele es diesbezüglich gibt und welche Schlussfolgerungen und Handlungsoptionen daraus abzuleiten sind.
Der vorliegende Beitrag ist aus einem Lehrforschungsprojekt hervorgegangen, das im Sommersemester 2022 an der Universität Kassel unter dem Titel „Transformative Landschafts- und Regionalentwicklung am Beispiel von Biosphärenreservats-Regionen“ durchgeführt wurde. Während und nach Abschluss des Projektes wurden leitfadengestützte Interviews mit 20 der 23 deutschen Biosphärenreservatsverwaltungen sowie mit dem Dachverband Nationale Naturlandschaften e. V. geführt. Elisa Matthes, Myriam Pregizer, Josephine Radtke und Melvin Rothenbücher haben das Studienprojekt bearbeitet. Nadja Diemunsch hat ergänzende Interviews geführt und ausgewertet.
Leibenath, M., Eser, U. et al. (2021), Naturschutz in Zeiten sozial-ökologischer Transformationen: Triebkraft oder Getriebener? GAIA, 30, 3, 144-149; https://dx.doi.org/10.14512/gaia.30.3.3.