Fähigkeiten und Schwierigkeiten von Schüler*innen beim Schreiben einer materialgestützten, multiper-spektivischen Argumentation zu Raumnutzungskonflikten im Geographieunterricht

Vortrag
Sitzungstermin
Donnerstag (21. September 2023), 11:00–12:30
Sitzungsraum
SH 0.105
Autor*innen
Kimberley Hindmarsh (Universität zu Köln)
Alexandra Budke (Universität zu Köln)
Kurz­be­schreib­ung
Es werden Ergebnisse einer explorativen Studie zu den Kompetenzen von Schüler*innen beim Schreiben einer materialgestützten, multiperspektivischen Argumentation zu Raumnutzungskonflikten vorgestellt.
Schlag­wörter
Schriftliche Argumentation, Kompetenzen, Multiperspektivität, materialgestützt, Raumnutzungskonflikt

Abstract

Die Fähigkeit zu argumentieren ist grundlegend für die Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs und für verantwortungsbewusstes Handeln, da verschiedene Handlungen durch Argumentation bewertet, ab-gewogen und begründet werden müssen. Solche Argumentationskompetenzen sollten auch im Geogra-phieunterricht erworben werden. Im Geographieunterricht werden häufig gesellschaftliche Debatten zu Themen wie Migration, Klimawandel und Nachhaltigkeit behandelt, die durch Kontroversität gekenn-zeichnet sind. Um die jeweiligen Konflikte im Unterricht zu behandeln, ist die Multiperspektivität beson-ders wichtig. Da im Geographieunterricht häufig mit unterschiedlichen Materialien gearbeitet wird (ma-terialbasiert), widmet sich diese Studie dem materialbasierten, multiperspektivischen schriftlichen Ar-gumentieren. Zunächst wird im Vortrag ein Modell vorgestellt, in dem eine Reihe von didaktischen An-forderungen an eine materialbasierte, mehrperspektivische Argumentation zu Raumnutzungskonflikten im Geographieunterricht zusammengefasst werden. Anschließend werden die Ergebnisse einer explora-tiven Studie vorgestellt, in der Schüler*innen der inklusiven 8. Klasse im Rahmen des Geographieunter-richts argumentative Texte zu einem Raumnutzungskonflikt verfasst haben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Schüler*innen nur sehr wenige Informationen aus den Materialien in ihre Argumentationen einflie-ßen ließen. Die Argumente waren überwiegend thematisch passend, aber unpräzise. Es fiel ihnen leich-ter, die Fließtextmaterialien zu verwenden als die diskontinuierlichen Textmaterialien. Die Schü-ler*innen hatten zudem teilweise Schwierigkeiten, ihre Argumentation multiperspektivisch darzustellen, waren aber in der Lage, ihre eigene Meinung zu dem Konflikt zu äußern.