Finanzialisierung, Eigentum und Planung: Konzeptualisierung eines komplexen Verhältnisses

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 11:00–12:30
Sitzungsraum
SH 2.109
Autor*innen
Laura Calbet Elias (Universität Stuttgart)
Sarah Thiel (Universität Stuttgart)
Kurz­be­schreib­ung
Mit einer substanziellen Konzeptualisierung der Begriffe „Eigentum“, „Planung“ und „Finanzialisierung“ zeigt der Beitrag, wie sich das Verhältnis zwischen ihnen gewandelt hat. Dadurch werden auch alternative Konzeptualisierungen und mögliche Strategien für eine soziale Planungs- und Wohnungspolitik deutlich.
Schlag­wörter
Planungstheorie, Wohnungsforschung, Bodenpolitik, Eigentum, Finanzialisierung

Abstract

Durch die Kommunalisierung der Wohnungspolitik kommt der Stadtplanung eine wesentliche Rolle im Umgang mit der Wohnungsfrage zu. Die Stadtplanung ist indessen von einem zwiespältigen Verhältnis zur Institution „Eigentum“ geprägt: Einerseits hat sie die Macht, Verwertungsrechte auf das Eigentum im Boden einzuschränken, andererseits ist ein wesentliches Mittel von Planung, Anreize für dessen wirtschaftliche Verwertung zu erzeugen. Mit dem wachsenden Einfluss institutioneller Investoren als neue Eigentümer auf die Boden- und Wohnungsmärkte und der rasanten Steigerung der Boden‑, Immobilien- und Mietpreise zeigen sich die Schwächen des liberalen Planungssystems. Die Mechanismen wirtschaftlicher Verwertung haben sich mit der Finanzialisierung gewandelt. Die Geheimhaltung der Grundbücher und intransparente Firmengeflechte machen es selbst Planungsbehörden nahezu unmöglich, sich übergeordnete Kenntnisse über den Eigentumsverhältnissen zu verschaffen.

Mit einer substanziellen Konzeptualisierung der Begriffe „Eigentum“, „Planung“ und

„Finanzialisierung“ zeigt der Beitrag, wie sich das Verhältnis zwischen ihnen gewandelt hat. Dadurch werden auch alternative Konzeptualisierungen und mögliche Strategien für eine soziale Planungs- und Wohnungspolitik deutlich.