Fit für inklusiven Geographieunterricht? Forschungsergebnisse zu Wirkungen eines Seminars für angehende Geo-Lehrpersonen
Abstract
Inklusive Bildung gilt als ein zentrales bildungspolitisches Anliegen (UNESCO 2009, 2013; WHO 2011), einer adäquaten Qualifizierung von Lehrpersonen kommt in diesem Zusammenhang eine hohe Bedeutung zu. Während in der Sonderpädagogik und im Bereich der Inklusionsforschung seit einiger Zeit eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen von inklusivem Unterricht stattfindet, gibt es - bei deutlichen Unterschieden zwischen den Fächern - in fachdidaktischen Diskursen und unter anderem der Geographiedidaktik nur wenige Arbeiten, zumindest wenn man ein enges Inklusionsverständnis zu Grunde legt. Ein solches fokussiert auf Schüler*innen mit einem diagnostizierten sogenannten „sonderpädagogischen Förderbedarf“. Dazu zählen Sprache, Lernen, emotionale und soziale Entwicklung, Sehen, Hören, körperliche und motorische Entwicklung und geistige Entwicklung. Mit Blick auf den Geographieunterricht stellt sich die Herausforderung, einerseits Ansätze für gemeinsames geographisches Lernen aller Schüler*innen zu entwickeln und zugleich (angehende) Geographielehrpersonen in diesem Feld zu qualifizieren.
Vor diesem Hintergrund wurde in einem vom BMBF geförderten Projekt (GeoLInk) ein geographiedidaktisches Seminar entwickelt, durchgeführt und forschend begleitet. Im Vortrag werden zum einen zentrale Charakteristika des Seminars vorgestellt. Zum anderen werden Ergebnisse der Begleitforschung (Prä-Post-Test-Design mit unbehandelter Kontrollgruppe, N (Experimentalgruppe) = 165) präsentiert - mit Fokus auf Veränderungen bei den teilnehmenden Studierenden hinsichtlich deren allgemeinen Einstellungen zu einem inklusiven Schulsystem, Überzeugungen zu einem inklusiven Geographieunterricht, Selbstwirksamkeitserwartungen sowie fachdidaktischen Wissen mit Blick auf inklusiven Geographieunterricht.