Fächerübergreifender Unterricht mal anders: Die „digilogen“ „World2Go“-Geobotanikboxen im naturwissenschaftlichen Unterricht
Abstract
Im Rahmen des U.Edu.-Teilprojektes „World2Go“ der Physischen Geographie und Fachdidaktik an
der RPTU in Kaiserslautern wird Lehrer*innen die Möglichkeit gegeben einen digital geführten
Lernzirkel mit analogen Versuchs- und Experimentierstationen in der Schule durchzuführen.
Inhaltlich begeben sich die Schüler*innen auf eine Reise durch die tropische und subtropische
Klimazone der Erde und erkunden dort unterschiedliche Anpassungsstrategien von Pflanzen an
ebendiesen Klimastandorten. Neben der technischen Infrastruktur (z. B. Zugang zum Lernzirkel)
wird den Lehrer*innen auch das Material für die Durchführung mittels einer Geobotanik-Box zur
Verfügung gestellt. Hierzu zählen neben den Pflanzenvertretern der Klimazonen auch die
Versuchs- und Experimentiermaterialien. Der Einsatz der Geobotanik-Box erfolgt dabei direkt im
Schulunterricht. Mittels eines digitalen Zugangs zu “World2Go“ werden den Schüler*innen
digitale Aufgabenformate zur Verfügung gestellt, in denen u. a. auch die Mensch-Umwelt-
Beziehung eine wichtige Rolle spielt. Verbunden mit den digitalen Aufgabenstellungen sind
typische Beobachtungen an Pflanzen oder das Durchführen von Versuchen bzw. Experimenten
mit ihnen. Diese lassen sich in zwei Kategorien gliedern: zum einen stehen den Schüler*innen
Originalpflanzen aus dem jeweiligen Klimastandort zur Verfügung, zum anderen werden aus
Nachhaltigkeitsgründen auch gedruckte 3D-Modelle verwendet. Diese sollen dazu führen, den
biogeographischen Blick der Schüler*innen zu erweitern, um dadurch komplexe Denk- und
Analysefertigkeiten zu stärken (Fögele, 2018). Durch die Symbiose von technologiegestütztem
Lernen und dem Lernen am Original soll zudem „die Autonomie und die Motivation der
Lernenden“ (Kultusministerkonferenz, 2016) im Unterricht gefördert werden.
Der Forschungsschwerpunkt von „World2Go“ liegt jedoch nicht nur auf den Schüler*innen und
dem angebotenen fächerübergreifenden Lernzirkel. Vielmehr geht es in dem Projekt auch darum,
Lehrkräfte zu ermutigen, sich aus- und weiterzubilden, und vor allem im Umgang mit digitalen
Medien Neues auszuprobieren. Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass sich die Anzahl von
Angeboten von digitalen Tools, digitalen Fortbildungen und digitalen Angeboten vervielfacht hat.
Allerdings hat sich in durchgeführten Lehrer*inneninterviews auch gezeigt, dass die Auswahl viel
zu groß und der Einsatz oft viel zu unklar ist. Das Projekt „World2Go“ bietet daher die Möglichkeit
einen „digilogen“, d. h. digital gestützten Unterricht mit weiterhin analogen Bausteinen
kennenzulernen und gleichzeitig mithilfe der Applikation „Actionbound“ ein technisch
einwandfreies Tool für den Unterricht kennenzulernen.