Fächerübergreifender Unterricht mal anders: Die „digilogen“ „World2Go“-Geobotanikboxen im naturwissenschaftlichen Unterricht

Vortrag
Sitzungstermin
Freitag (22. September 2023), 14:30–16:00
Sitzungsraum
SH 0.101
Autor*innen
Katharina Schnur (RPTU Kaiserslautern-Landau)
Kurz­be­schreib­ung
Das Projekt „World2Go“ bietet einen Tablet-gestützten naturwissenschaftlichen Unterricht für die Implementierung von neuen Lehr- und Lernmethoden. Hierfür wird eine Lehrerfort- und Weiterbildung konzipiert, die die Medienkompetenz von Lehrenden gezielt (weiter-)entwickeln.
Schlag­wörter
Digitalisierung, Fächerübergreifend, MINT, Digital&analog, digilog

Abstract

Im Rahmen des U.Edu.-Teilprojektes „World2Go“ der Physischen Geographie und Fachdidaktik an

der RPTU in Kaiserslautern wird Lehrer*innen die Möglichkeit gegeben einen digital geführten

Lernzirkel mit analogen Versuchs- und Experimentierstationen in der Schule durchzuführen.

Inhaltlich begeben sich die Schüler*innen auf eine Reise durch die tropische und subtropische

Klimazone der Erde und erkunden dort unterschiedliche Anpassungsstrategien von Pflanzen an

ebendiesen Klimastandorten. Neben der technischen Infrastruktur (z. B. Zugang zum Lernzirkel)

wird den Lehrer*innen auch das Material für die Durchführung mittels einer Geobotanik-Box zur

Verfügung gestellt. Hierzu zählen neben den Pflanzenvertretern der Klimazonen auch die

Versuchs- und Experimentiermaterialien. Der Einsatz der Geobotanik-Box erfolgt dabei direkt im

Schulunterricht. Mittels eines digitalen Zugangs zu “World2Go“ werden den Schüler*innen

digitale Aufgabenformate zur Verfügung gestellt, in denen u. a. auch die Mensch-Umwelt-

Beziehung eine wichtige Rolle spielt. Verbunden mit den digitalen Aufgabenstellungen sind

typische Beobachtungen an Pflanzen oder das Durchführen von Versuchen bzw. Experimenten

mit ihnen. Diese lassen sich in zwei Kategorien gliedern: zum einen stehen den Schüler*innen

Originalpflanzen aus dem jeweiligen Klimastandort zur Verfügung, zum anderen werden aus

Nachhaltigkeitsgründen auch gedruckte 3D-Modelle verwendet. Diese sollen dazu führen, den

biogeographischen Blick der Schüler*innen zu erweitern, um dadurch komplexe Denk- und

Analysefertigkeiten zu stärken (Fögele, 2018). Durch die Symbiose von technologiegestütztem

Lernen und dem Lernen am Original soll zudem „die Autonomie und die Motivation der

Lernenden“ (Kultusministerkonferenz, 2016) im Unterricht gefördert werden.

Der Forschungsschwerpunkt von „World2Go“ liegt jedoch nicht nur auf den Schüler*innen und

dem angebotenen fächerübergreifenden Lernzirkel. Vielmehr geht es in dem Projekt auch darum,

Lehrkräfte zu ermutigen, sich aus- und weiterzubilden, und vor allem im Umgang mit digitalen

Medien Neues auszuprobieren. Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass sich die Anzahl von

Angeboten von digitalen Tools, digitalen Fortbildungen und digitalen Angeboten vervielfacht hat.

Allerdings hat sich in durchgeführten Lehrer*inneninterviews auch gezeigt, dass die Auswahl viel

zu groß und der Einsatz oft viel zu unklar ist. Das Projekt „World2Go“ bietet daher die Möglichkeit

einen „digilogen“, d. h. digital gestützten Unterricht mit weiterhin analogen Bausteinen

kennenzulernen und gleichzeitig mithilfe der Applikation „Actionbound“ ein technisch

einwandfreies Tool für den Unterricht kennenzulernen.