Geographie in der Schule: Leitfach einer Bildung für nachhaltige Entwicklung? Erkenntnisse aus empirischen Studien

Vortrag
Sitzungstermin
Donnerstag (21. September 2023), 14:30–16:00
Sitzungsraum
SH 0.105
Autor*innen
Christian Wittlich (Universität Bremen)
Kurz­be­schreib­ung
Das Zukunftsfach Geographie ist ein Leitfach einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Diese Aussage ist in mehrfacher Hinsicht empirisch belegt. In Form eines Literaturreviews erlangen Sie diesbezüglich Einblicke in aktuelle Studien, dabei wird auch ein Begründungsansatz für den Leitfachgedanken vorgestellt und weitere Forschungsdesiderate diskutiert.
Schlag­wörter
BNE, Schulfach Geographie, Leitfach, Zukunftsfach

Abstract

Das Schulfach Geographie erhebt den Anspruch Leitfach einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu sein. Lässt sich dieser Anspruch auch empirisch untermauern? Die herausragende Stellung der Geographie lässt sich inzwischen durch eine Reihe von Studien (z.B. Bagoly-Simó 2014; Bagoly-Simó & Hartmann 2021; Bagoly-Simó & Hemmer 2017; Brock 2018; Hellberg-Rode, Schrüfer & Hemmer 2014; vbw 2021, Waltner et al. 2021) empirisch belegen. Diese Studien untersuchten u.a. Bildungsstandards, Lehrpläne, Prüfungsaufgaben, Lehrmaterialien sowie die Lehrkräfteausbildung verschiedener Fächer im Vergleich. Die Analysen zeigten, dass BNE im Fach Geographie im Regelfall am stärksten verankert ist. Zudem ist es das Schulfach, in dem traditionell (Klüsener & Wittlich 2023) und mit großem Abstand zu anderen Schulfächern, am meisten Klimabildung stattfindet (Siegmund Space 2021). Der Vortrag stellt diese aktuellen Ergebnisse aus verschiedenen Forschungsprojekten in Form eines Literaturreviews vor. Das Schulfach Geographie trägt also wesentlich zu einer Transformation hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft - im Sinne der Agenda 2030 - bei. Für die starke Stellung der Geographie soll ein kurzer Begründungsansatz geliefert werden. Abschließend soll diskutiert werden, welche weitere Forschung in diesem Kontext noch relevant ist und welche fachpolitischen Konsequenzen aus den Ergebnissen zu ziehen sind.