Housing x Home x Displacement: Gelebte Mieter*innenerfahrungen und soziale Kämpfe in Frankfurt am Main
Abstract
In diesem Sitzungsbeitrag möchte ich aus meinem aktuellen Promotionsprojekt „Housing x Home x Displacement“ berichten und erste empirische Forschungsergebnisse zur Diskussion stellen. In meinem Projekt geht es um den Wandel des Wohnens, genauer gesagt darum was die Verwandlung der Wohnung in eine Ware für die Wohnenden im Alltag bedeutet. Ich fokussiere mich dabei auf das Spannungsverhältnis von Wohnen als Ware und Wohnen als Grundbedürfnis im Kontext der Kommodifizierung des sozialen Wohnungsbaus in Deutschland. Dazu betrachte ich am Beispiel ausgewählter Arbeiterwohnsiedlungen in Frankfurt am Main, die mit Geldern des sozialen Wohnungsbaus errichtet, inzwischen aber aus der Bindung gefallen und privatisiert worden sind, wie Marketisierung im Lebensbereich Wohnen konkret prozessiert und von den Wohnenden in ihrem Alltag erlebt wird. Zwischen Aktivismus und akademischem Erkenntnisinteresse verortet, setzt meine Forschung dabei an den sozialen Kämpfen von Mieterinnen und Mietern an. Ich frage danach: Was können mir die Bewohner*innen, ihre kollektiven Erinnerungen und Erlebnisse, aber auch Kämpfe über den Wandel des Wohnens erzählen? Welche makrostrukturellen Prozesse bilden sich auf der ‚Mikroebene‘ der Wohnsiedlung (in den Eigentümerstrukturen, Bewirtschaftungslogiken, Vermietverhältnissen, sozialen Kämpfen und Wohnerfahrungen) ab?
Nach einer konzeptionellen Einführung in mein Projekt möchte ich empirisches Material zu meiner Fallstudie „Siedlung Miquelstraße“ vorstellen und über die Wohnerfahrungen der Mieter*innen sprechen. Ziel ist es, die Folgen der Privatisierung der Siedlung (heute Deutsche Wohnen bzw. Vonovia) darzustellen und kritisch zu beleuchten.