Innergemeindliche Differenzierungen: Rasterbasierte Erreichbarkeitsanalysen und ihre Potenziale

Vortrag
Sitzungstermin
Donnerstag (21. September 2023), 09:00–10:30
Sitzungsraum
SH 1.108
Autor*innen
Johannes Aertker (Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung)
Kurz­be­schreib­ung
Der Vortrag zeigt die Möglichkeiten mit Rasterzellen eigene Raumeinheiten zu bilden und vergleicht neu (flexibel) definierte Räume mit bestehenden administrativen Grenzen. Hierzu zählen beispielsweise Gemeinden, Gemarkungen und Ortslagen. Geprüft werden die Ergebnisse anhand kleinräumiger, rasterbasierter Analysen zur Erreichbarkeit von Lebensmittelgeschäften.

Abstract

Für die Sicherstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse auch in ländlichen Regionen ist die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs eine wichtige Voraussetzung. In den letzten Jahren werden Erreichbarkeiten zum Beispiel zum nächsten Angebot des Lebensmitteleinzelhandels zwar mehr und mehr auf Rasterebene durchgeführt, die anschließende Aggregierung folgt jedoch wieder auf administrativer Verwaltungseinheit, in der Regel der Gemeinde.

Dabei sind gerade ländlich geprägte Kleinstädte und Landgemeinden durch innergemeindliche, siedlungsstrukturelle Differenzierungen mit vielen Dörfern charakterisiert und die Daten, beispielsweise gemittelte Fahrzeiten, auf Gemeindeebene weniger hilfreich in der Praxis. Von Interesse sind vor allem Erkenntnisse für Dörfer unterhalb der Gemeindeeinheit, die in den bisherigen wissenschaftlichen Diskussionen noch zu wenig beachtet werden.

Der Vortrag zeigt die Möglichkeiten mit Rasterzellen eigene Raumeinheiten zu bilden und vergleicht neu (flexibel) definierte Räume mit bestehenden administrativen Grenzen. Hierzu zählen beispielsweise Gemeinden, Gemarkungen und Ortslagen. Geprüft werden die Ergebnisse anhand kleinräumiger, rasterbasierter Analysen zur Erreichbarkeit von Lebensmittelgeschäften.

Im Gegensatz zu administrativen Grenzen, die häufig auf historischen, politischen, geografischen oder kulturellen Faktoren basieren und je nach Bundesland oder Region unterschiedlich sein können, basieren rasterbasierte Ansätze auf der Aufteilung einer Fläche in gleichmäßige Rasterzellen oder Gitternetze. Diese Methode ermöglicht es, Daten auf einer feinere räumlichen Ebene zu erfassen als durch administrative Grenzen. Auch abgelegene Gebiete können erfasst werden, die in der Betrachtung administrativer Grenzen weniger beachtet werden.

Rasterbasierte Ansätze profitieren auch von einer größeren Flexibilität bei der Definition eines Raumen, da sie unabhängig von administrativen Grenzen sind und es ermöglicht, verschiedene räumliche Ebene zu erfassen.