Interreg Alpine Space PlanToConnect: Implementierung ökologischer Konnektivität in Raumplanungssystemen des Alpenraums

Vortrag
Sitzungstermin
Mittwoch (20. September 2023), 14:30–16:00
Sitzungsraum
SH 1.106
Autor*innen
Kurz­be­schreib­ung
Der Beitrag stellt die Inhalte des INTERREG Alpine Space-Projektes „PlanToConnect“ mit einem Fokus auf dessen Zielsetzungen dar. Im Vordergrund steht dabei die Stärkung des Schutzes und des Erhalts von Natur, Biodiversität und grüner Infrastruktur im Alpenraum unter Betrachtung einflussnehmender Faktoren, allen voran der Ausbau erneuerbarer Energieformen.

Abstract

Die Förderung der ökologischen Vernetzung ist eine bedeutende Möglichkeit, um dynamische Anpassungsprozesse in Ökosystemen zu ermöglichen und damit dem Rückgang der Biodiversität entgegenzuwirken. Dadurch können Ökosystemfunktionen erhalten werden, die insbesondere im Hinblick auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen relevant sind. Diese ökologisch sehr wichtige Vernetzung von Schutzgebieten in Form von blauer und grüner Infrastruktur sowie ökologischen Korridoren, ist durch erhebliche Planungslücken, fehlende Implementierung und neue raumgreifende Entwicklungen, zum Beispiel durch die Frage des Ausbaus der erneuerbaren Energieerzeugung gefährdet. Nichtsdestotrotz muss es darum gehen, Platz für die Implementierung erneuerbarer Energieträger zu schaffen, um die Energiewende möglichst schnell wie effizient umzusetzen. Gerade wegen der alpinen Topographie stellt dies aber eine besondere Herausforderung dar. Durch die bestehenden politischen Vorgaben werden sich Freiflächennutzungskonkurrenzen jedenfalls erheblich vergrößern. Wohin also mit den Erneuerbaren?

Es bedarf harmonisierter, grenzübergreifender Netzwerke, die die Gestaltung von Korridoren und die Umstellung der Planungssysteme von konventioneller Flächennutzungsplanung auf ökosystemorientierte Ansätze miteinschließen. PlanToConnect engagiert sich bei der Sammlung des notwendigen Knowhows und der Anwendung der Erfahrungen aus früheren Alpine Space Projekten. In Bezug auf die Planung ökologischer Netzwerke, wird das Knowhow im Rahmen des Projektes in ausgewählten Pilotregionen getestet, um ein kohärentes Netzwerk aus grünen und blauen Infrastrukturen im gesamten Alpenraum zu entwickeln. Zu diesem Zweck wird eine gemeinsame alpine Planungsstrategie für ökologische Konnektivität entwickelt, in der kollektive vorrangige Planungsgebiete identifiziert werden sowie ein umfassendes Paket zum Aufbau von Kapazitäten mit Leitlinien, einer Planungs-Toolbox und angewandten Aus- und Weiterbildungssystemen für die harmonisierte Umsetzung ökologischer Korridore erstellt werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Modernisierung der Planungssysteme im gesamten Alpenraum. Fragen der Rolle der biologischen Vielfalt, des Klimas und des ökologischen Verbundes in Raumplanungsinstrumenten und sektorenübergreifender Politik werden integriert.